Balkon statt Garten – so lautet die Lösung für viele Menschen, die zwar in der Stadt zu Hause sind, aber auf ihren privaten Open Air-Rückzugsort nicht verzichten wollen. Tatsächlich ist der heimelige Außenplatz für viele Städter ein äußerst beliebter Zufluchtsort – und das nicht erst seit dem Auftreten der Corona-Pandemie. Sei es, um nach Feierabend die Sonne zu genießen, einen Cappuccino zu schlürfen, sich der Lieblingslektüre zu widmen oder ganz einfach mal nichts zu tun.
Balkon gestalten: Bodenbelag, Pflanzen & Möbel
Egal ob Mini-Terrasse oder feudale Outdoor-Oase: Bevor Sie mit der Gestaltung Ihres Balkons loslegen, sollten Sie grundsätzlich entscheiden, wie Sie Ihren kleinen Balkon oder Ihre Terrasse nutzen wollen – schließlich ist der Raum begrenzt. Was haben Sie also mit dem zusätzlichen Zimmer an der frischen Luft vor? Wollen Sie dort Ihre Privat-Lounge mit bequemer Sitzecke gestalten?
Welche Pflanzen eignen sich für den Balkon?
Der Begriff “Balkonpflanzen” ist botanisch nicht definiert. Im gängigen Sprachgebrauch bezeichnet er eine Gruppe von Pflanzen, die sich besonders oder ausschließlich für die Pflanzung in Blumenkästen und Töpfen eignen. Klassische Balkonpflanzen wachsen schnell und kompakt. Entweder aufrecht oder hängend und die Sommerblüher unter ihnen zeigen oft durchgehend vom Frühsommer bis zum Frost Farbe. Bei optimalem Standort und guter Pflege bilden einige Arten so viele Blüten, dass ihre Blätter darunter fast komplett verschwinden.
Die Auswahl ist groß, was also pflanzen? Eine erste Inspiration sind die beliebtesten Beet- und Balkonpflanzen der Deutschen. Platz 2 belegen die Geranien, die ein wahrer Klassiker sind und für die einiges spricht.
Balkonpflanzen für spezielle Anforderungen
Wie eingangs bereits erwähnt, nicht jeder Balkon eignet sich für jede Pflanze. Ein Südbalkon bietet zwar viel Sonne, in heißen, trockenen Sommern wird er aber zum Härtetest für Ihre Balkonpflanzen. Es sei denn, Sie wählen besonders robuste Pflanzen aus. Ganz andere Probleme haben Besitzer von Nordbalkonen – viele beliebte Balkonpflanzen gedeihen dort einfach nicht. Aber auch einen Nordbalkon können Sie schön bepflanzen. Egal, für welche Planzen, Gehölze oder Bäume Sie sich entscheiden, erste Wahl sollten für Sie stets Bio-Pflanzen sein.
Obst und Gemüse auf dem Balkon anbauen
Auch wenn Sie nur einen Balkon besitzen, müssen Sie nicht auf eigenes Gemüse oder Obst verzichten. Ein Balkon ist schließlich nicht nur dazu da, um ihn mit Blumen zu bestücken. Am besten wächst Obst und Gemüse auf dem Balkon im Hochbeet oder im Gewächshaus.
Grillen auf dem Balkon: Was ist eigentlich erlaubt?
Wenn im Sommer tatsächlich ein Balkon-Barbecue auf Ihrem Balkon oder Ihrer Terrasse steigen soll, gilt es natürlich herauszufinden, welcher Grill für den begrenzten Raum eigentlich geeignet ist. Und ob das Grillen auf dem Balkon nun eigentlich ohne Einschränkung gestattet ist – über diese Frage streitet Deutschland wahrscheinlich schon seit Jahrzehnten. Auch wer Wäsche auf dem Balkon trocknet, hat sich vielleicht schon einmal den mürrischen Kommentar eines Nachbarn anhören müssen. Was uns zu der grundsätzlichen Frage führt: Welche rechtlichen Aspekte muss ich beachten, wenn ich meinen Balkon nutzen?
Ist Grillen auf dem Balkon grundsätzlich erlaubt?
Die gute Nachricht vorab: Im Prinzip gibt es kein deutsches Gesetz, das Ihnen das Grillen auf dem Balkon explizit verbietet. Allerdings: Ein verbrieftes Recht dazu haben Sie auch nicht. In zwei Fällen kann das Grillen auf dem Balkon verboten sein:
- Im Mietvertrag oder in der Hausordnung wird ausdrücklich verboten, dass auf Balkon und Terrasse gegrillt werden darf.
- Ohne entsprechende Regelung im Mietvertrag darf auch dann nicht auf dem Balkon gegrillt werden, wenn dabei Rauch in die Nachbarwohnungen ziehen kann.
Halten Sie sich nicht an die schriftlichen Anweisungen im Vertrag, darf Sie der Vermieter abmahnen oder sogar die Wohnung kündigen. Gerichte haben in der Vergangenheit sogar die fristlose Kündigung gebilligt (LG Essen 10 S 438/01). Weitere Infos finden Sie auf der Website vom Deutschen Mieterbund.
Ist ein Holzkohlegrill auf dem Balkon erlaubt?
Im Mietvertrag oder der Hausordnung kann das Grillen auf dem Balkon auch erlaubt sein, häufig ist das dann aber an eine Bedingung geknüpft: Grillen auf dem Balkon ja, aber nicht mit einem Holzkohlegrill. Das hat oft einen einfachen Grund: gegenseitige Rücksichtnahme. Von Holzkohlegrills geht oft eine größere Rauchentwicklung aus – und das kann nerven. Ihre Nachbarn möchten nicht zugeräuchert werden, wenn sie nebenan auf ihrem Balkon sitzen. Und Sie möchten bestimmt auch nicht den nächsten Nachbarschaftsstreit provozieren.
Tipp: Selbst ohne eine entsprechende Regelung im Mietvertrag oder in der Hausordnung sollten Sie auf dem Balkon nicht mit Holzkohle grillen, wenn es dabei zu Beeinträchtigungen kommt. Gleiches gilt übrigens auch für Feuerschalen, die mit Holzkohle funktionieren, auch wenn solche meist nicht explizit im Mietvertrag erwähnt werden. Denn qualmt die Holzkohle zu sehr, verstoßen Sie eventuell gegen das Immissionsschutzgesetz. Wenn sich ein Nachbar dann beschweren sollte, wird vielleicht sogar ein Bußgeld fällig. Immissionsschutzgesetze sind Ländersache, es gibt also keine landesweite einheitliche Regelung dazu. Informieren Sie sich am besten, was in in Ihrem Bundesland zulässig ist und was nicht.
Grillen ohne Rauch: Mit Elektrogrill oder Gasgrill auf dem Balkon
Auch wenn der Holzkohle-Grill-Duft wahrscheinlich mehr nach Sommer riecht und über die Raucharomen beim Grillen kaum etwas geht, raten wir Ihnen lieber einen Elektrogrill oder Gasgrill auf dem Balkon zu verwenden, auch Ihren Nachbarn zuliebe. Vor allem, wenn die gerade ihre frisch gewaschene Wäsche auf dem Balkon trocknen. Und außerdem: Wer möchte schon, dass auch die eigene Wohnung nach dem Grillvergnügen fies nach Qualm riecht?
Dennoch sollten Sie vorher einen Blick in die Hausordnung werfen. Steht hier geschrieben, dass Grillen auf dem Balkon grundsätzlich verboten ist, dann können Sie auch keinen Elektrogrill oder Gasgrill auf dem Balkon verwenden.
Ist Grillen nach 22 Uhr erlaubt?
Ist Ihnen das Grillen auf dem Balkon per Vertrag erlaubt, stellt sich für Sie vielleicht die Frage: Was ist die beste Uhrzeit, um zu grillen? Wann Sie grillen, ist Ihnen selbst überlassen. Unser Tipp: Halten Sie sich an die gängigen Regelungen zur Nachtruhe und vermeiden Sie das Grillen zwischen 22 Uhr abends und sechs Uhr morgens. Das gilt natürlich auch, wenn Sie auf der Terrasse oder im Garten grillen wollen. Planen Sie eine Grillparty, dann halten Sie es so, wie Sie es bei anderen Feiern auch tun würden: Sagen Sie Ihren Nachbarn Bescheid und laden sie auf eine Leckerei vom Grill und ein Kaltgetränk ein. Dann stören sich die wenigsten an Lärm oder Bratgeruch.
Wo stört der Grill auf dem Balkon die Nachbarn am wenigsten?
Schauen Sie sich Ihren Balkon einmal von außen an. Befindet sich direkt darüber oder daneben ein Fenster Ihrer Nachbarn, werden sie sich wahrscheinlich schnell beschweren. Handelt es sich nur um die Küche, dürfte der Grill nicht so sehr stören. Bei anderen Zimmern, besonders Kinderzimmern, kommt schneller Unmut auf.
Unser Tipp: Stellen Sie Ihren Grill möglichst so, dass Ihre Nachbarn nicht behelligt werden. Weit weg von Fenstern und dem Nachbarbalkon also.
Zudem: Einfach mal nachfragen. Und vor dem Grillen Bescheid sagen – dann haben Ihre Nachbarn die Chance, zu reagieren und ihre Wäsche vielleicht in einem anderen Zimmer aufzuhängen.
So vermeiden Sie Qualm und Rauch beim Grillen auf dem Balkon
Der schlimmste Qualm beim Grillen entsteht, wenn fettiger Bratensaft ins Feuer tropft. Das können Sie verhindern:
- Vermeiden Sie es, allzu häufig mit einer Gabel oder mit einem Messer ins Fleisch zu stechen. So bleibt das Fleisch geschlossen und es tritt weniger Saft aus.
- Tupfen Sie Fleisch und Würstchen einmal mit Küchenpapier ab, bevor Sie es auf den Grill legen. Auch so verringern Sie das Heruntertropfen von Flüssigkeit.
- Superschlaue Griller verwenden außerdem Aluschalen, um Fett aufzufangen. Das sorgt nicht nur für weniger Qualm – Sie müssen auch weniger putzen.
