Barrierefrei wohnen – wie geht das?

Werbung

#Modernisieren #Barrierefreiheit #Altersgerechtwohnen

Fast jeder vierte Bürger in Deutschland  ist laut Statistischem Bundesamt inzwischen 60 Jahre alt oder älter. Fast alle richten sich auf ein dauerhaftes Verbleiben in den gewohnten vier Wänden ein. Das macht sicher und erhält das soziale Umfeld. Allerdings entsprechen nur ein bis drei Prozent aller Wohnsitze den Standards für altersgerechtes Wohnen. Aber was genau versteht man unter diesem Begriff? Ist es dasselbe, wie seniorengerecht oder behindertengerecht?

Vergessen sie diese Begriffe! Wer ganz sicher sein will, dass er im Alter sein Heim korrekt umbaut, sollte es barrierefrei oder rollstuhlgerecht gestalten. Dafür gibt es vom Gesetzgeber klare Auflagen, die erfüllt sein müssen. Sie stellen einen wichtigen Anhaltspunkt für alle geplanten Umbaumaßnahmen dar.

Was bedeutet eigentlich “barrierefrei”

Barrierefreies Wohnen bedeutet, dass ein Wohnraum frei von Hindernissen ist, die ein normales und eigenständiges Leben stören oder gar unmöglich machen würden. Sämtliche Bereiche, die im täglichen Leben zugänglich sein sollen, müssen auf die körperlichen Einschränkungen der Bewohner angepasst sein. Die Bereiche, die für eine Barrierefreiheit unbedingt umgebaut werden müssen, sind Küche, Bad und Wohnräume. Dabei kommt es insgesamt darauf an, dass die Wohnräume ohne Schwellen begehbar sind, dass sie im Zweifel genügend Raum für den Einsatz von Rollstühlen bieten und etwa Lichtschalter, Türgriffe und Armaturen jederzeit für die Bewohner gut erreichbar sein müssen. Sofern Treppen vorhanden sind, könnten Treppenlifte eingeplant werden.

Tipp: 

Wenn Sie über eine Sanierung, Modernisierung oder Renovierung von Haus oder Wohnung nachdenken, nehmen Sie diese Pläne am besten gleich zum Anlass, auch den Gedanken an Barrierefreiheit anzusprechen. Mit unserem kostenlosen SanierungsGuide erfahren Sie schnell und unkompliziert welche Sanierungsmaßnahmen und -förderungen für Ihre Immobilie in Frage kommen, wie viel Energiekosten Sie dadurch sparen und wie die Sanierung Ihren Immobilienwert steigert. Spätere Umbaukosten machen Mühe und neuen Schmutz. Außerdem schlagen sie in der Regel mit deutlich höheren Kosten zu Buche. Wenn Sie sich unschlüssig sind, ob Ihre Immobilie gut in Schuss ist, oder Zeit für eine Modernisierung besteht, verwenden Sie am besten unseren kostenfreien ModernisierungsCheck, der Ihnen innerhalb von fünf Minuten Ihre Antwort liefert.

Wichtig:

Auch der öffentliche Bereich von Wohngebäuden muss bei dem barrierefreien Umbau berücksichtigt werden. Im Einzelnen gilt: Gehwege müssen mindestens 1,20 Meter breit, schwellenlos, gut befahrbar, mit Orientierungshilfen ausgestattet sein. Rampen müssen mindestens 1,20 Meter breit, mit beidseitigem Handlauf und Radabweiser ausgestattet und mit maximal 6 Prozent Steigung versehen sein. Treppen müssen über gerade Läufe und beidseitige Handläufe verfügen.

Wie ein barrierefreier Wohnraum aussehen muss

Neben der guten Zugänglichkeit von Küche, Bad und Wohnräumen, sollten weitere Komponenten beim barrierefreien Umbau berücksichtigt werden. dazu gehört unter anderem, die unkomplizierte Reinigungsmöglichkeit. Kommt man beim Saubermachen an an jeden Bereich gut heran, stellen Ecken, Nischen und Kanten Hindernisse dar?

In Bad und Küche sollte Klapptüren vermieden werden. Sie ragen weit in den Raum hinein, können leicht übersehen werden und zu Stürzen führen. Schubladen sind komfortabler, sicherer und stabiler.

Die Beleuchtung in Haus und Wohnung sollte einer sich verschlechternden Sicht Rechnung tragen. Eine gute Ausleuchtung des Hauses sowie des Eingangsbereiches vermeidet Unfälle und Desorientierung. Um ein Schalter-Chaos zu vermeiden, können Bewegungsbeleuchtung oder Intervall-Beleuchtung eine gute Hilfe sein.

Barrierefreiheit: Alle Maße auf einen Blick

Die vielfältigen gesetzlichen Verordnungen sollten Sie bei Ihren Umbauplänen nicht abschrecken. Wir haben für Sie alle Voraussetzungen für die Barrierefreiheit auf einen Blick zusammengestellt.

Bewegungsflächen: In Fluren und Wohnungen 1,20 Meter x 1,20 Meter
Türen: mindestens 0,80 Meter breit und 2,05 Meter hoch, Öffnen und Schließen mit geringem Kraftaufwand.

Fenster: Durchblick in die Umgebung auch in sitzender Position möglich, manueller Kraftaufwand zum Öffnen höchstens 30 Newton.

Wohn- und Schlafräume: Bewegungsflächen von mindestens 1,20 Meter x 1,20 Meter.

WC: mindestens 70 Zentimeter tief, 46 bis 48 Zentimeter hoch

Dusche: rutschhemmende Bodenbeläge, niveaugleiche Gestaltung zum angrenzenden Boden.

Bodenbelag: Vermeiden Sie hochflogen Teppich – Stolpergefahr! Glatte Böden sind besser zu reinigen und bei Bedarf auch besser mit Rollator oder Rollstuhl befahrbar.

Balkon: Schwellenlos erreichbar, mindestens 1,20 Meter x 1,20 Meter

Wie ein rollstuhlgerechter Wohnraum aussehen muss

Zusätzlich zu den oben aufgelisteten barrierefreien Merkmalen, muss eine rollstuhlgerechte Wohnung zusätzliche Anforderungen erfüllen. Zum Beispiel:

Bewegungsflächen in Fluren, Räumen und auf Balkon oder Terrasse von mindestens 1,50 Meter x 1,50 Meter.

Türen: 0,9 Meter breit x 2,05 Meter hoch, der Türspion in 1,20 Meter Höhe
Rollstuhlstellplätze: 1,80 Meter x 1,50 Meter
Fenstergriff in Höhe von 0,85 Meter bis 1,05 Meter oder automatisches System.

Küche: Mindesttiefe von 1,50 Meter vor den Küchenmöbeln, Unterfahrbarkeit von Herd, Arbeitsplatte und Spüle.

WC: 46 Zentimeter und 48 Zentimeter hoch, 70 Zentimeter tief, mit Rückenstütze und Stützklappgriffe sowie erreichbare Spülung und Toilettenpapierhalter.

Waschplatz: Vorderkantenhöhe des Waschtisches maximal 80 Zentimeter hoch, unterfahrbar in mindestens 55 Zentimeter Tiefe, Beinfreiraum unter dem Waschtisch mit einer Breite von mindestens 90 Zentimetern
Duschbereich: Dusch-Klappsitz und hochklappbare Stützgriffe nachrüstbar.

Badewanne: Nachträglich aufstellbare Wanne mit Lifter nutzbar

 

Barrierefrei modernisieren – hier gibt es Hilfe

Wer sein Heim barrierefrei gestalten will, kann auf vielfältige Hilfe zurückgreifen. Viele Städte und Gemeinden bieten inzwischen Beratungsgespräche mit speziell geschulten Mitarbeitern an. Sie können auch alle Fragen rund um die Finanzierung beantworten.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung  bietet außerdem einen umfangreichen Katalog mit Tipps für altersgerechtes Wohnen, Adressen, Verfügbarkeit von neuer Technik und Finanzierungshinweise an.

Der Hamburger Verein „Barrierefrei leben e.V.“ verfügt durch sein Projekt „Smart Wohnen und Leben“ über viel Erfahrung im Hinblick auf Umbau, Assistenzsysteme und Förderprojekte. Praktisch ist etwa der 3 D-Badplaner, bei dem Interessierte eine Vorstellung von allen Umbaumaßnahmen bekommen können. In der Rubrik Infothek sind alle Maßnahmen, Erfahrungen und Stolpersteine zusammengefasst aufgeführt.

In dem Onlineportal www.online-wohn-beratung.de wird ein Überblick über die Themen Kostenträger, Zuschüsse und Förderprogramme gegeben.

Besonders hilfreich sind die Informationen zur Frage: Wie finde ich den richtigen Handwerker. Qualitätskriterien sowie wichtige Tipps zu der Frage, wie eine solide und seriöse Kalkulation beziehungsweise ein Kostenvorschschlag aussehen muss sind ebenfalls auf dem Portal zu finden.

 

Newsletteranmeldung - HTML-Formular

Anmeldung zum Newsletter

Hier abonnieren Sie den Newsletter der

PSD Bank RheinNeckarSaar eG.