Die Zeit des billigen Baugeldes scheint vorbei zu sein. Die Zinsen haben das tiefe Tal durchschritten und klettern wieder nach oben. Für künftige Immobilienbesitzer stellt sich angesichts dieser Entwicklung die Frage: Wie kann ich mir bei eventuell weiter steigenden Zahlen die jetzigen Zinsen sichern? Eine Möglichkeit, die Hypothekenzahlungen zu deckeln, wäre der Abschluss eines Bausparvertrags.
Es ist eine Situation, die viele Immobileninteressierte kennen: Man ist noch auf der Suche nach dem passenden Objekt, möchte sich hierbei Zeit lassen, aber gleichzeitig das noch vergleichsweise niedrige Zinsniveau für den späteren Kauf nutzen. Mit dem Abschluss eines Bausparvertrags können Sie sich gegen steigende Zinsen absichern und damit überschauen, welche Kosten auf Sie zukommen.
Um mit dem aktuellen Zins kalkulieren zu können, schließen Sie den Bausparvertrag vor dem geplanten Immobilienkauf ab. Die kürzeste Vorlaufzeit beträgt je nach Anbieter in der Regel vier oder fünf Jahre. Beim Vertragsabschluss entscheiden Sie sich für die Laufzeit und die Summe, die Sie später für den Kauf benötigen. Danach beginnen die zwei Phasen des Bausparens: Einer Ansparphase, in der Sie monatlich selbst Geld in den Vertrag einzahlen und darauf (niedrige) Zinsen erhalten, wie bei einer normalen Geldanlage. Und einer Darlehensphase, in der Sie ein zinsgünstiges Darlehen von der Bausparkasse bekommen. Beides zusammen, das Angesparte und das Darlehen, ergibt die Bausparsumme, die Ihnen schließlich für den Kauf eines Hauses oder einer Wohnung zur Verfügung steht.
Wenn rund 40 Prozent der benötigten Summe angespart sind, werden Bausparverträge in der Regel zuteilungsreif. Das bedeutet: Die Kasse kann Ihnen jetzt Ihr Guthaben und die benötigte Darlehenssumme auszahlen, um die gewünschte Immobilie zu kaufen.
Das Wichtige dabei: Die Bausparkasse bietet das Darlehen zu dem Zins an, zu dem der Vertrag einst abgeschlossen wurde. Der betrug vielleicht 2,5 Prozent pro Jahr und liegt bei der späteren Zuteilung eventuell bei vier Prozent, was in Zeiten steigender Zinsen durchaus möglich ist. Vorteil für den Bausparer: In den folgenden Jahren zahlt er in dem vereinbarten Zeitraum das Darlehen zu dem niedrigen Zinssatz an die Bausparkasse zurück, spart bei gestiegenen Zinsen also richtig Geld.
Eine Abnahmeverpflichtung für das Bauspardarlehen gibt es übrigens nicht, der Sparer bleibt völlig flexibel. Falls er zum Zeitpunkt der möglichen Zuteilung nicht mehr am Thema Immobilienkauf interessiert ist, lehnt er das Darlehen einfach ab und lässt sich angesparte Guthaben einfach wieder auszahlen.
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