#Renovieren #Lackieren #Heimwerken
Pinsel, Farbe, Streichen, fertig – wer sich die Renovierung von Türen, Rahmen und Möbeln so einfach vorstellt, könnte am Ende unangenehm überrascht werden: sogenannte Lacknasen, Orangenhaut auf der behandelten Fläche oder Lufteinschüsse machen die Arbeit schnell zunichte. Aufgeben gilt aber nicht. Mit gut überlegten und sorgsam vorbereiteten Arbeitsschritten, richtigem Werkzeug und geeignetem Lack erzielt man schnell ein tolles Ergebnis mit langer Lebensdauer.
Mit dem Werkzeug fängt es an
Wer gut vorbereitet sein will, benötigt nicht nur Pinsel und Farbe sondern auch noch einige andere Materialien:
- Lackpinsel oder Lackrolle
- Holzblöcke (etwa für Türblätter)
- Klebeband um Kanten zu schonen oder Farbabgrenzungen zu ermöglichen
- Holzlack
- Abdeckfolie
- Spachtel, Abbeizer oder Heißluftföhn zur Lackentfernung
- Schleifpapier, Drahtbürste oder Schleifgerät (Exzenterschleifer)
- Kitt- oder Spachtelmasse (nur wenn nötig)
- Grundierung
- Staubtuch und Schwamm
Abschleifen, Spachteln und Grundieren
Zur Vorbereitung Material und Werkzeuge bereitlegen, alle Flächen, auf die kein Lack kommen darf, mit Abdeckfolie schützen. Dann Holzoberfläche abschleifen, blätternde Altanstriche entfernen und in Richtung Maserung abbeizen oder abschleifen (Spachtel, Föhnunterstützung). Gleiches gilt für unbehandeltes Holz. Für das Anschleifen eignen sich Exzenterschleifer, Drahtbürste oder Schleifpapier (empfohlene Körnung zwischen K80 und K240 – je größer die Zahl, desto feiner das Schleifpapier).
Risse, Dellen, Kanten mit Spachtelmasse oder Holzkitt schließen. Stellen trocknen lassen und ebenfalls anschleifen bis sich die Oberfläche glatt anfühlt. Staubreste gründlich entfernen. Anschleifen ist übrigens einer der wichtigsten Schritte beim Lackieren, der keinesfalls ausgelassen werden darf! Denn sonst blättert der Lack schneller wieder vom Untergrund ab, bei Holz im Außenbereich kann dazu Feuchtigkeit leichter eindringen.
Tipp: Zum Spachteln stets einen flexiblen Spachtel verwenden. So wird das Ergebnis sauberer. Türblätter zur Vorarbeit auf Holzblöcke legen. Das erleichtert Vorarbeit und Lackieren. Stets auf staubfreie Umgebung achten. Holz nun mit Holzschutzgrundierung mit einem Pinsel vorbehandeln. So haftet der Lack später besser, das Holz wird geschützt.
Achtung: Manche Lacke enthalten bereits eine Grundierung. Dann erübrigt sich eine separate Behandlung und der Voranstrich kann sofort aufgetragen werden. Grundierung 12 bis 14 Stunden trocknen lassen.
Erste Lackschicht, Zwischenschliff, zweite Lackierung
Fehler vermeiden: gelbe Stellen und Orangenhaut vorbeugen
Manchmal schimmern schon wenige Tage nach getaner Arbeit gelbe Stellen durch die schicke, weiße Lackschicht. Grund: die Grundierung vor dem eigentlichen Anstrich fehlt oder ist nicht gründlich aufgetragen worden. So können Harze oder andere Holzinhaltsstoffe durch Kontakt mit wasserhaltigen Produkten abgelöst werden. Das kann Verfärbungen hervorrufen. Eine sorgsame Grundierung beugt also vor, weil sie wie eine Art Sperrschicht wirkt und der Lack nicht so schnell abblättert.
Wichtig:
Fehler vermeiden: Richtigen Lack wählen
Wer die Angaben auf der Lackdose vorher nicht genau studiert hat und einfach den Lack verwendet, der gerade da ist, wird sich im nächsten Jahr vielleicht schon wundern. Denn Lack ist nicht gleich Lack. Deshalb gilt grundsätzlich das Etikett und die Herstellerangaben genau zu lesen und zu überprüfen, ob er sich besser für den Innen- oder den Außenbereich eignet.
Fehler vermeiden: Pinsel oder Rolle?
Manch hochwertiger Pinsel verliert dennoch beim Lackiereinsatz seine Borsten und zerstört so das Gesamtbild der Arbeit. Deshalb stets spezielle Lackpinsel anschaffen.
Rundpinsel eignen sich besonders gut für runde Kanten, gewölbte oder kleinere Flächen. Einen homogenen Anstrich erreicht man, wenn der Pinsel beim Lackieren kontinuierlich gedreht wird.
Flachpinsel eignen sich besonders gut für Holzlasuren, aber auch für Lacke. Er kann Farbe besonders gut aufnehmen und abgeben und eignet sich für große, ebene Holzflächen.
Lackierwalzen eignen sich für große Holzflächen. Bei glatten Oberflächen verwendet man bei lösemittelhaltigen Lacken am besten Schaumstoffwalzen mit feinen Poren oder Kurzhaarroller.