Mehr Sicherheit, mehr Lebensqualität – und dabei auch noch Geld sparen! Vernetzte Geräte kommunizieren miteinander, sollen den Alltag komfortabler machen. Eine intelligente Heizungssteuerung reduziert Energiekosten, die Alarmanlage schaltet sich beim Verlassen des Hauses automatisch ein, die Waschmaschine meldet aufs Handy, dass die Wäsche fertig ist. Alle Prozesse lassen sich per Smartphone, Tablet oder Laptop steuern. Das Angebot solcher SmartHome-Lösungen ist groß. Wohin geht die Entwicklung? Worauf ist beim Kauf zu achten?
Das Angebot ist vielseitig und lässt sich auf drei Kernbereiche eingrenzen: Komfort, Sicherheit, Energiesparen. Durch die Verwendung mobiler, internetfähiger Geräte lassen sich Prozesse im eigenen Heim zentral steuern und kontrollieren, auch wenn man selbst nicht direkt vor Ort ist. Die Einsatzmöglichkeiten werden immer vielfältiger. Durch die Technologie werden Alltagsvorgänge automatisiert und an die persönlichen Bedürfnisse angepasst. Die Beleuchtung, die Wohlfühltemperatur, die Vernetzung von Lautsprechern – neben Smartphone oder Computer gewinnt auch die Steuerung über Sprachsysteme wie Apples Siri oder Amazons Alexa immer stärker an Bedeutung. Durch gängige Funkverbindungen wie WLAN und Bluetooth sind intelligente Haushalts- und Multimediageräte in der Lage, zweigleisig zu fahren. Das heißt, sie können nicht nur empfangen, sondern auch senden und den Anwender so mit wichtigen Informationen versorgen.
Sensoren sorgen für Sicherheit
Smarte Überwachungskameras liefern gestochen scharfe Bilder aufs Handy oder Tablet und schalten sich ein, sobald jemand den durch Sensoren gesicherten Tür- oder Fensterkontakt auslöst. Betritt ein ungebetener Gast das Grundstück oder den Eingangsbereich, wird dies über Bewegungsmelder oder Wärmesensoren erfasst und die Bewohner erhalten eine Alarmmeldung aufs Display. Je nach System zeichnet eine Kamera ein Video auf, Lichter gehen an und in den Räumen wird eine Innensirene aktiviert. Mit Hilfe von Glasbruchsensoren können schwer einsehbare Bereiche wie Kellerfenster oder Terrassentüren zusätzlich gesichert werden.
Zuhause alles im Blick
SmartHome-Sensoren warnen nicht nur bei Einbruchsversuchen, sondern auch innerhalb der Wohnung oder des Hauses haben sich SmartHome-Lösungen bewährt. So können Rauchmelder starke Temperaturschwankungen erkennen und im Notfall Alarmsignale direkt auf das Tablet oder Smartphone weiterleiten.
Noch häufiger als Feuer sorgen defekte Wasserleitungen für Schäden. Besonders problematisch sind solche Lecks, wenn sie längere Zeit unbemerkt bleiben, wie zum Beispiel während eines Wochenendausfluges oder längeren Urlaubes. Intelligente Wassermelder machen rechtzeitig auf Defekte in der Leitung aufmerksam. Sie registrieren kaputte Schläuche oder Anschlüsse an Spül- oder Waschmaschine und geben per SMS eine Warnmeldung heraus. Die sogenannte Tropfendetektion hilft dabei, auch bei kleinerem, im Alltag oft übersehen Austritt von Wasser durch gezieltes Eingreifen vorzubeugen. Bei Problemen mit der Stromversorgung helfen Stromausfallmelder, Schlimmeres zu verhindern. So können Lebensmittel in der Kühltruhe vor dem Verderben gerettet werden oder wichtige elektronische Helfer bleiben funktionsfähig.
Live-Bilder aus dem Wohnzimmer
Die Bedienung und Aktivierung der Funktionen ist über die Menüführung auf dem Smartphone ohne große Vorkenntnisse möglich. Beim Verlassen der Wohnung wird per App einfach der Button „Abwesend“ angeklickt und damit das Alarmsystem in Gang gesetzt. Die installierte Kamera schaltet sich ein, sobald jemand den Tür- oder Fensterkontakt auslöst. Es wird eine Nachricht auf das Smartphone geschickt und über das Display kann dann live beobachtet werden, was sich in den Räumen abspielt. Außerdem gehen alle Lichter an, die per Funkzwischenstecker mit Dimmfunktion gesteuert werden. Falls gewünscht, zeichnet eine Kamera ein Video auf und in den Räumen wird eine Innensirene aktiviert.
Die smarten Sicherheitskonzepte beziehen auch die Beleuchtung und TV- oder Musikanlagen mit ein. Per Lichtsteuerung lassen sich unterschiedliche Leuchten kombinieren und wechselnde Helligkeiten und Stimmungen erzeugen. Mit steuerbaren TV-Geräten und dem Surfen durch unterschiedliche Programme wird die Anwesenheit der Bewohner simuliert.
Der Kühlschrank denkt mit
Die Zahl der möglichen Anwendungen im Haushalt wird immer größer: Vernetzte Waschmaschinen lassen sich von unterwegs starten, die Wäsche ist bei der Rückkehr fertig. In smarten Kühlschränken informiert eine eingebaute Kamera, was beim Einkauf noch fehlen könnte, Kaffeemaschinen nehmen per App oder Sprachbefehl ihre Arbeit auf, verwöhnen mit der gewünschten Milchschaummenge. Backöfen lassen sich mit Rezepten programmieren, finden selbst den perfekten Garpunkt für Fleisch oder Gemüse und melden sich per App, wenn alles auf den Punkt zubereitet ist. Lampen können mit Hilfe von speziellen Dimm-Funksteckern ferngesteuert werden, strahlen in der gewünschten Farbe und tauchen per App das Wohnzimmer fertig zum Feierabend in kuschelige Wohlfühl-Atmosphäre.
Prima Klima im ganzen Haus
Die digitale Steuerung des Zuhauses kann auch für gutes Klima sorgen. Smart Home-Wetterstationen messen und analysieren die Temperatur- und Raumluft und senden bei hohem Co2-Gehalt ein Signal, die Räume zu lüften. Wetterstationen lassen sich auch über Sensoren mit Rollläden oder Jalousien verbinden, so dass diese bei starker Hitze und Sonneneinstrahlung automatisch runtergelassen werden, um eine Überhitzung der Räume zu vermeiden. Natürlich lassen sich Außenjalousienen auch per Smartphone bedienen, bieten somit auch einen Schutz vor Einbrüchen.
Stabiles Netz ist entscheidend
Wer sein Zuhause intelligent vernetzen möchte, sollte zunächst für sich klären, welche Verknüpfungsmöglichkeiten er nutzen will. Die Basis aller reibungslos laufenden Smart-Home-Anwendungen ist ein schnelles und stabiles WLAN. Der normale, für die meisten Anwendungen ausreichende Standard ist WiFi 5. Zahlreiche große Hersteller liefern Router-Lösungen nach dem aktuellsten Standard WiFi 6, mit dem sich hohe Übertragungsgeschwindigkeiten erreichen lassen und auch größere Datenströme gleichzeitig verarbeitet werden können.
Die Systemfrage stellen
Der Entscheidung für bestimmte Anwendungsbereiche folgt die Systemfrage: Soll es ein geschlossenes sein, das ausschließlich Produkte eines Herstellers steuert? Oder bevorzugt man ein teiloffenes System, bei dem die Einbindung von Produkten kooperierender Hersteller möglich ist? Oder setzt man drittens auf ein vollständig offenes System, das die Einbindung aller smartfähigen Produkte verspricht? Möglicher Nachteil einer solchen Lösung: aufgrund unterschiedlicher Funkparameter lassen sich in der Praxis nicht alle Smart-Home-Produkte sämtlicher Hersteller immer problemlos kombinieren. Geschlossene oder teiloffene Systeme funktionieren da häufig zuverlässiger. Am besten, Sie lassen sich über die Vor- und Nachteile beraten und ein auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Angebot erstellen. Wichtig: Das gewählte System sollte einfach bedienbar, flexibel erweiterbar und funktionssicher sein. Und: Es kann durchaus sinnvoll sein, erst einmal ein kleines Starterpaket zu installieren, damit Erfahrungen zu sammeln und erst im Erfolgsfall weitere Komponenten hinzuzukaufen.
Zentrale hält die Verbindung
Für welches System Sie sich auch immer entscheiden: Um alle Elemente perfekt zu vernetzen, müssen die entsprechenden technischen Voraussetzung vorhanden sein. Dazu gehört neben einem Smartphone, Tablet oder Computer als einer Art Fernbedienung für sämtliche Funktionen auch eine Smart Home Zentrale. Je nach Anbieter wird dieses Zentrum, das alle angeschlossenen Geräte miteinander vernetzt, Zentrale, Basis, Hub oder Gateway genannt. Die Zentrale kommuniziert per Funksprache mit den entsprechenden Geräten wie zum Beispiel Musikanlage, Überwachungskamera oder Heizung. Gängige Funksprachen sind WLAN oder Bluetooth, die ein Anbinden von nahezu allen heutzutage erhältlichen smarten technischen Geräten ermöglichen.
Die smarte Heizungssteuerung
Neben dem Komfortgewinn steht der Wunsch nach Energiesparen bei SmartHome-Anwendungen an erster Stelle und gewinnt aufgrund der aktuell extremen Preissteigerungen eine immer höhere Bedeutung. Ganz wichtig sind hierbei die Möglichkeiten, die Heizungsanlage effizient steuern zu können. Entweder gibt es dabei eine Schnittstelle direkt an der Heizungszentrale oder alle Heizkörper im Haus sind mit Thermostaten ausgestattet, die sich auch einzeln über die Basisstation der Heimvernetzung steuern lassen.
Mit dem passenden System kann man die Heizung beispielsweise schon Stunden vor der Rückkehr aus dem Urlaub wunschgerecht hochfahren oder je nach Raumnutzung und Wochentag ganz individuell steuern. Intelligente Thermostate analysieren die Nutzungsgewohnheiten der Bewohner, passen die Einstellung der Heizung daran an. Dann wird zum Beispiel das Badezimmer morgens früh kuschelig warm aufgeheizt. Nach der morgendlichen Toilette aller Bewohner fährt das Thermostat die Heizleistung automatisch wieder zurück. Bestimmte SmartHome-Lösungen reagieren über das Funknetz auf Bewegungen. Wenn der letzte Bewohner mit seinem Smartphone das Haus verlässt, fährt das System die Wärmezufuhr des gesamten Hauses automatisch herunter. Immer mehr Thermostate sind kompatibel mit Sprachassistenten wie Siri oder Alexa. Ein einfacher Sprachbefehl reicht aus, um die Heizungen im ganzen Haus optimal und energiesparend zu regulieren.