Bunt, aber nie aufdringlich – mit bewusst eingesetzten Farben lassen sich tolle Effekt erzielen. TV-Moderatorin und Wohnglück-Kolumnistin Eva Brenner zeigt ihre Lieblingsbeispiele und meint: Beweist ruhig Mut zur Farbe!
Eigentlich bin ich ja ein Fan von monochromen, gedeckten Farben. Aber es spricht natürlich nichts gegen ein paar kräftige farbige Akzente an Wand, Boden und Decke – oder auch bei Möbeln. Das muss sich nicht ausschließen, denn mit ein paar kräftigen Farbakzenten könnt ihr euer Zuhause wunderbar inszenieren und Mut zur Farbe beweisen.
Kleine Räume, starke Farben
Ich habe das in meiner Kolumne über moderne Bäder schon einmal erwähnt: Gerade bei einem kleinen Bad oder im Gästebad finde ich es super, wenn diese mit einer starke Farbe akzentuiert werden. Der Ort bekommt dann einen ganz eigenen, in sich geschlossenen Charakter. Natürlich können Sie die Farbakzente auch über Tapeten in den Raum bringen. Oder Sie kombinieren beides und stimmen die Farbe auf die Tapete ab. Und hier habe ich noch ein sehr schönes Beispiel für Sie, wenn Sie so ein kleines Bad nicht komplett farbig haben wollen. Der Raum ist konsequent zweigeteilt: Hier trifft ein halbhoch gefliester Fliesenspiegel in Weiß auf eine dunkelblaue Wand. Und sogar die Decke ist dunkel gestrichen. Dadurch entsteht ein wunderbar kontrastreiches Farbenspiel.
Farbbgestaltung an der Decke
Dunkle Decken? Die meisten von Ihnen dürften da etwas Zweifel haben, denn schließlich drückt so eine dunkle Decke den Raum nach unten. Das stimmt auch, es kann aber auch ein Stilmittel sein. Denn es kommt schon mal vor, dass ein Raum (zum Beispiel ein langer Flur) überproportional hoch ist. In einem solchen Fall hilft es dann, nicht nur die Decke, sondern auch einen Teil der Wand farbig zu streichen. In edlen, blaugrauen Tönen, wie in den gezeigten Beispielen, wirkt das sogar sehr edel und gar nicht erdrückend.
Kunst und Bilder als Hingucker
Bunte Bilder sind ein einfaches, aber wirksames Mittel, um eine Wand in Szene zu setzen. Die Wand dahinter sollte dann im besten Fall einen dunklen Farbton haben und idealerweise monochrom gehalten sein: Ein schwarzer Hintergrund bietet meistens den besten Kontrast und erzeugt weniger Unruhe. Wenn Sie sich nicht an die dunkle Farbe rantrauen, dann streichen Sie die Wand zumindest unifarben. Bei richtig kräftigen Farben oder gar einer gemusterten Tapete, braucht es viel Feingefühl bei der Bilderauswahl. Mit unaufgeregten Farben und Tapeten ohne Muster gehen Sie auf Nummer sicher. Überhaupt ist Kunst ja auch immer ein kleines persönliches Statement. Und das darf auch ruhig mal etwas auffallen. Hier ist die knallgelbe Skulptur der Hingucker, der einem gewollt ins Auge springt.
Mut zur Farbe – mit Möbeln
Eine andere Möglichkeit, wenn Sie in ihren Räumen Mut zur Farbe beweisen, dabei aber Boden, Wand und Decke lieber neutral halten wollen: Möbel als Farbakzente nutzen. Ausgewählte Farben können sich auch in kleinen Details wiederholen. Zum Beispiel die Stuhlbeine in verschiedenen Neonfarben lackieren. Passend dazu wiederholen sich die leuchtenden Farbakzente in den bunten Lampenkabeln.
Bunte Bauelemente
Geht es um die farbliche Gestaltung in Haus und Wohnung, denkt man oft erst einmal an die Wände. Die Wenigsten haben andere Bauelemente wie zum Beispiel die Treppe im Kopf. Aber gerade hier lassen sich schöne Akzente setzen. Das geht natürlich auch in uni. Viele streichen ihre Holztreppe weiß – aber auch hier kann es sich lohnen, Mut zur Farbe zu beweisen.
Farbige Böden
Warum denn nicht auch den Boden farbig gestalten? Das funktioniert in uni, aber auch mit Mustern. Allerdings sollten Sie dann lieber auf gemusterte Tapeten oder komplett andersfarbige Wände verzichten. Nur wer besonders mutig ist, kann sich auch hier mit Mustern ausprobieren.
All over: Farbkonzept für den ganzen Raum
Graue Decken und Wände, Holzboden und -möbel und dazu eine quietschgelbe Küchenzeile, die einen kräftigen Akzent im Raum setzt: Hier ergeben deutlich voneinander abgegrenzte Farbwelten ein wunderbar harmonisches Zusammenspiel. Durch “Colour Blocking” entsteht eine beeindruckende Kombi und selbst im angrenzenden Raum kann es dann monochrom in einem anderen Farbton weitergehen. Und natürlich muss Farbe nicht immer “laut” sein. Ein gedeckter Farbton wie dieser Salbeiton erfordert zwar auch Mut, wenn ihr damit den ganzen Raum streichen wollt. Man schafft dafür aber mehr Ruhe und Behaglichkeit.