Um nachhaltig zu leben, müssen Sie nicht unbedingt verzichten. Diese 10 Alltagsdinge können Sie ganz einfach durch umweltfreundliche Alternativen ersetzen. Jeder und jede einzelne kann etwas für den Klima- und Umweltschutz tun. Was wie eine abgedroschene Phrase klingt, ist tatsächlich wahr. Mehr als das: Wir alle sollten mehr tun. Darauf können sich sogar die allermeisten Deutschen einigen: Laut einer repräsentativen Umfrage des Bundesumweltamtes von 2018 finden 81 Prozent der Befragten, dass die Bürgerinnen und Bürger hierzulande nicht genug oder eher nicht genug für den Umwelt- und Klimaschutz tun. In wohl kaum einem anderen Bereich ist die Einsicht und Übereinkunft darüber, dass etwas schief läuft, so groß.
So viel zur Theorie. In der Praxis schreiten trotzdem nur wenige zur Tat. Der Mensch ist und bleibt ein Gewohnheitstier, das sich mit Veränderungen schwer tut. Was viele nicht wissen: Umweltschutz bedeutet nicht zwangsläufig eine einschneidende Lebensveränderung. Schon mit wenigen Maßnahmen können Sie Ihren ökologischen Fußabdruck verkleinern.
Ein guter Anfang ist, den eigenen Verbrauch zu hinterfragen und Dinge, die besonders umweltschädlich sind, nicht mehr zu kaufen. Das heißt nicht, dass Sie auf bestimmte Gewohnheiten komplett verzichten müssen. Stattdessen können diese Verbrauchsgegenstände ganz leicht durch umweltfreundliche Optionen ersetzt werden. Wir präsentieren Ihnen folgend 10 Alltagsgegenstände, die Sie nie wieder kaufen müssen – inklusive ihrer nachhaltigen Alternativen.
1. Deodorant
Auf handelsübliches Deo können Sie leicht verzichten. Keine Sorge, Sie werden Ihr Umfeld deswegen noch lange nicht mit Ihrem Körpergeruch belästigen. Stattdessen können Sie den Deo-Roller immer und immer wieder mit selbst gemachtem Deo auffüllen. Zur Auswahl haben Sie unzählige DIY-Rezepte aus natürlichen Hausmitteln.
Eines der einfachsten geht so: 100 ml Wasser im Kochtopf bis kurz vor dem Sieden erhitzen. Dann verrühren Sie zwei Teelöffel Speisestärke, bis alles gleichmäßig aufgelöst ist. Wenn das Gel ein wenig abgekühlt ist, geben Sie etwa zwei Teelöffel Natron hinein und rühren, bis auch das aufgelöst ist. Zum Abschluss fügen Sie einige Tropfen ätherischen Öls hinzu und füllen die Flüssigkeit in den Deo-Roller.
2. Lippenbalsam
Auch wenn Sie sich vom Lippenpflegestift aus der Drogerie verabschieden, stehen Ihnen mit selbst gemachtem Lippenbalsam keine spröden Lippen bevor. Ganz im Gegenteil: Gewöhnliche Lippenpflegeprodukte lösen in manchen Fällen sogar eine gewisse Abhängigkeit aus, sodass Sie Ihre Lippen immer häufiger mit dem Zeug einschmieren müssen, damit sie nicht austrocknen. Wenn Sie stattdessen auf ein natürliches Gemisch aus Honig, Bienenwachs, Jojobaöl und Kakaobutter setzen, werden Ihnen die Umwelt und Ihre Lippen danken.
3. Peeling
Über feinstes Mikroplastik, das auf unterschiedlichen Wegen in die Natur gelangt, wird schon seit Jahren gestritten. Halt, das stimmt nicht ganz! Eigentlich sind sich nämlich alle einig, dass das nicht geht. Und doch steht es noch aus, ob Mikroplastik zumindest in Kosmetikprodukten verboten wird.
Sie können schon jetzt mehr tun. Die Kügelchen in vielen Körperpeelings bestehen nämlich häufig aus Kunststoff. Für eine natürliches Peeling ohne Plastik vermischen Sie frisches Kaffeepulver, warme Shea-Butter und Zucker im gewünschten Verhältnis miteinander. Für eine flüssigere Konsistenz können Sie auch etwas Mandel-, Oliven- oder Kokosöl hinzugeben.
4. Abschminkpads
Wattepads gehören zur Standardausstattung jedes Badezimmers. Vor allem Menschen, die häufig Schminke tragen, können nicht ohne. Oder doch? Schließlich werden die Baumwollfasern nur ein Mal verwendet, ehe sie entsorgt werden – das ist nicht besonders effizient. Wiederverwendbare Abschminkpads aus Bambus und Baumwolle* sind hingegen nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch angenehmer im Gefühl. Schmutzige Pads können nach der Verwendung ganz einfach mit der restlichen Wäsche in die Waschmaschine wandern.
5. Einwegrasierer
Einwegrasierer sind Quatsch. Nicht nur aus der Sicht des Umweltschutzes. Diese kleinen Dinger aus Plastik sind unhandlich und rasieren schlecht. Hoffentlich haben Sie also bereits einen Rasierer, der etwas länger hält. Doch auch die meisten dieser Modelle bestehen aus Plastik und lassen sich schlecht recyceln.
Unser Tipp: Besorgen Sie sich einen hochwertigen Rasierhobel* (Anzeige). Natürlich müssen Sie dafür ein wenig mehr Geld in die Hand nehmen. Dafür hält er ewig und Sie müssen ab und zu nur die Rasierklinge wechseln. Sie werden auf längere Sicht also sogar Geld sparen. Mit etwas Übung rasiert ein solcher Hobel auch noch gründlicher als jeder konventionelle Rasierer.
6. Tampons und Binden
Sogenannte Menstruationstassen aus Silikon gehören zu diesen Alternativen. Es gibt mittlerweile viele Frauen, die auf diese kleinen Behälter schwören. Das wird auch dadurch deutlich, dass immer mehr Drogerien diese im Sortiment haben. Letztlich muss aber jede Frau selbst herausfinden, ob sie sich mit dieser Option wohl fühlt.
7. Weichspüler
Weich und kuschelig soll sie sein, die Kleidung, die aus der Waschmaschine kommt. Es ist deshalb völlig selbstverständlich geworden, zu jeder Wäsche eine Verschlusskappe Weichspüler hinzuzugeben.
Davon ist aus mehreren Gründen abzuraten. Handtücher sollten generell nicht mit handelsüblichem Weichspüler behandelt werden, denn danach drohen sie, Feuchtigkeit nicht mehr so gut aufzunehmen wie zuvor. Außerdem verklebt Weichspüler die Fasern von Sportbekleidung und kann Kontaktallergien auslösen. Und wenn Sie sich fragen, wieso Ihre Waschmaschine so unangenehm riecht: Weichspüler sind die häufigste Ursache dafür.
Was Sie stattdessen verwenden können? Essig ist eine gute Alternative bei heller Wäsche – keine Sorge, der Geruch verfliegt spätestens beim Trocknen. (Vorsicht: Essig nicht in Kombination mit Bleiche verwenden!) Für Buntwäsche können Sie Ihre eigenen Weichspüler mithilfe von Soda oder Natron herstellen. Das vermischen Sie mit etwas Wasser und geben es in die Weichspülerkammer Ihrer Waschmaschine.
8. Reinigungsmittel
Ob Herd, Ofen, Küchenarbeitsplatte, Spüle, Fußboden, Fenster oder Waschbecken: Für jeden Einsatzort und -zweck gibt es ein eigenes Reinigungsmittel. Am Ende fließen einerseits Unmengen an Schadstoffen den Abfluss runter, andererseits wandern ganze Berge an Plastik in den Müll.
Ersetzen können Sie all das mit einer Handvoll an Hausmitteln, die im richtigen Mischverhältnis für strahlende Sauberkeit zu Hause sorgen.
9. Mineralwasser
Gegen in Flaschen abgefülltes Mineralwasser spricht alles. Immer wieder decken Recherchen auf, dass dieses vermeintlich hochwertige Wasser aus Grundwasserquellen geschöpft wird, die der lokalen Bevölkerung vorenthalten werden. Unter Umständen wird es in Plastikflaschen abgefüllt und reist um die halbe, manchmal sogar um die ganze Welt, bis es sich in den Supermärkten in unserer Nachbarschaft wiederfindet.
Dort kaufen wir es für ein Vielfaches dessen, was uns das Wasser aus der Leitung kostet. Und nicht nur das: Deutsches Leitungswasser ist in den allermeisten Fällen sehr gesund, teilweise sogar nährstoffreicher als das Mineralwasser in den Flaschen. Braucht es da noch mehr Argumente?
10. Küchenpapier und Mikrofasertücher
Die allergrößte Umweltsünde ist es nicht. Dafür aber, wie leicht sie sich vermeiden lässt, ist es fast schon unverständlich, wieso wir überhaupt jemals angefangen haben, Küchenpapier und Mikrofasertücher zu verwenden. Küchenpapier ist ein Wegwerfprodukt, was der Umwelt noch nie gefallen hat. Mikrofasertücher hingegen geben bei jeder Benutzung Mikroplastik ab.
Stattdessen könnten wir zu klassischen Baumwoll- oder sogar Bambustüchern zurückkehren, die sich immer und immer wieder verwenden lassen. Wenn Sie besonders kreativ und umweltfreundlich sind, können Sie alte Handtücher, die Sie andernfalls entsorgen würden, in Form schneiden und als Putzlappen benutzen. Damit sie nicht ausfransen, empfiehlt es sich, die Ränder zuzunähen.