Richtig dämmen spart Energie

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Rund 58 Prozent aller Häuser in Deutschland sind bereits mit einer Dämmung von Fassade, Dach oder Keller versehen. Das hat eine Umfrage des BundesBauBlatts ergeben. Das größte Augenmerk der Immobilienbesitzer gilt dabei dem Dach: 72 Prozent des bundesdeutschen Bestandes sind gedämmt, Baden-Württemberg liegt der Umfrage zufolge mit 81 Prozent auf dem Spitzenplatz. Der Grund ist naheliegend. Durch die richtige Dämmung lässt sich Energie und damit bares Geld sparen. Pauschalrezepte für’s richtige Dämmen gibt es nicht. Planung und Ausführung müssen deshalb immer auf das Gebäude zugeschnitten sein und erfordern eine individuelle Analyse durch einen qualifizierten Energieeffizienz-Experten. Doch welche Methoden der Dämmung gibt es grundsätzlich und was kosten sie?


Vier Möglichkeiten der Balkonabdichtung

Die Schwachstellen eines Balkons sind die Schnittstellen zu den Seiten- und Frontwänden sowie der Boden insgesamt. Gerade wenn dieser gefliest ist, besteht ein Feuchtigkeitsrisiko. Viele Balkonbesitzer kennen das Problem: Fliesen lassen sich nur sehr schwer frostsicher verlegen. Deshalb kommt es früher oder später zu Rissen im Balkonbelag, Regenwasser dringt ein, die Substanz des Balkons kann auf diese Weise schweren Schaden nehmen.
 

Wichtig:

Nur etwa 15 Prozent der Wärmeverluste in nicht sanierten Altbauten gehen durch Fenster und Türen verloren. Rund 85 Prozent entweicht über die Gebäudehülle. Richtige Dämmung kann Wärme- und Geldverlust verhindern.

Dämmen mit Wärmedämmverbundsystem

Der Aufbau eines Wärmedämmverbundsystems (WDVS) ist immer ähnlich. Auf dem Außenputz an der Hauswand wird eine Grundierung aufgetragen. Darauf werden die Dämmplatten geklebt und meist auch noch verdübelt. Die Dämmplatten sollten wegen der Dichtigkeit am besten im versetzten Verbund angebracht werden. Auf den Platten wird eine Armierung aufgebracht, die anschließend verputzt wird. Der beliebteste Dämmstoff ist EPS (Expandiertes Polystyrol). Wer zusätzlich in Sachen Brandschutz die optimale Lösung anstrebt, kann sich für Glas- oder Steinwolle entscheiden.

Tipp: Verwendet werden können aber auch Kalziumsilikat, Polyurethan, Holzfaser, Kork, Hanf oder Schilf. Wie dick die Dämmung sein muss, richtet sich unter anderem nach der sogenannten Wärmeleitgruppe. Sie bezeichnet die Dämmeigenschaften des Materials. Ein Wärmedämmverbundsystem kostet je nach Material zwischen 100 und 140 Euro pro Quadratmeter.

Dämmen mit vorgehängter und hinterlüfteter Fassade (VHF)

Auf dem Mauerwerk wird eine Unterkonstruktion (Grundlattung) aus Holz oder Metall befestigt, in deren Zwischenräumen der Dämmstoff in Form von Platten oder Matten eingebracht wird. Auf Unterkonstruktion ist eine Konterlattung angebracht, die eine Außenverkleidung aus Holz, Schiefer, Klinker, Naturstein oder anderem Material enthält. Zwischen Dämmung und Verkleidung kann die Luft zirkulieren. Das beugt Feuchtschäden und Schimmel vor. Für eine vorgehängte, hinterlüftete Fassade muss mit zirka 160 Euro pro Quadratmeter gerechnet werden.

Lösung mit Innendämmung

Mitunter ist weder eine Außen- noch eine Kerndämmung möglich. Dazu können Auflagen des Denkmalschutzes führen. Dann bietet sich eine Innendämmung an. Die größte Herausforderung dabei ist die Regulierung der Feuchtigkeit. Hierzu gibt es zwei Ansätze:

Diffusionsoffener Wandaufbau: Durch Verwendung entsprechender Materialien kann Feuchtigkeit aus der Raumluft aufgenommen und wieder abgegeben werden.

Diffusionsbremsende Lösung: Hierbei liegt der Fokus darauf, Feuchtigkeit auszusperren. In diesem Fall wird die Dämmung mit einer speziellen Dampfbremsfolie abgedichtet.

Wichtig:

Bei beiden Ansätzen ist es wichtig, dass speziell aufeinander abgestimmte (Dämm-)Materialien aus dem gleichen System zum Einsatz kommen. Eine Innendämmung kostet je nach Material ca. 60 bis 80 Euro pro Quadratmeter.

Dach: Aufsparrendämmung für Energieersparnis

Die Aufsparrendämmung ist eine ideale, aber auch sehr aufwendige Lösung. Über den Sparren wird lückenlos und winddicht mit Systemelementen gedämmt. Zum Einsatz kommen dabei witterungsbeständige und druckfeste Stoffe. Diese Aufsparrendämmung verursacht keine Wärmebrücken, und der Wohnraum unter dem Dach bleibt komplett erhalten. Nachteil einer Aufsparrendämmung: Sie ist aufwendig und teuer, weil das Dach abgedeckt wird und ein Fachbetrieb die meisten Arbeiten ausführen muss. Daher lohnt sich diese Form der Dämmung eigentlich nur bei einer ohnehin vorgesehenen Renovierung des Daches. Aufsparrendämmung kostet 150 bis 250 Euro pro Quadratmeter.

Dämmung der Geschossdecken

Wird das Dach nicht bewohnt und beheizt, reicht es, die Geschossdecke von oben zu dämmen. Bei sehr unebenen Böden zuerst eine Ausgleichsschüttung vornehmen. Darauf eine Dämmschicht von 18 bis 24 Zentimetern Höhe ausbringen. Geeignet sind Platten oder Matten aus Poly­styrol, Polyurethan oder Mineralwolle. Die Dämmplatten müssen möglichst fugenlos und eben verlegt werden. Mit Spanplatten oder Brettern wird der Dachboden begehbar gemacht.

Die Geschossdeckendämmung kostet 25 bis 50 Euro pro Quadratmeter.

 

Dämmung der Kellerdecke

Geübte Heimwerker können die Deckendämmung eines ungeheizten Kellers durchaus selbst vornehmen. Für ebene Flächen gibt es Montagesysteme mit ­Platten zum Kleben oder Dübeln. Die Dämmdicke hängt von der Raumhöhe ab. Mindestens sechs bis acht Zentimeter sollten es bei Standardstoffen sein. Unebene Decken erfordern mehr Aufwand. Wer Zelluloseflocken einblasen will, benötigt eine Unterkonstruktion.

Die Dämmung der Kellerdecke von unten kostet 25 bis 60 Euro pro Quadratmeter.

 

Kellerdämmung von außen

Bei beheizten Kellern die Kellerdämmung von außen die erste Wahl. Dabei ist es notwendig, die Erde rund um das Haus bis unter den Sockel des Hauses auszuheben. Eventuell ist zusätzlich eine Drainage notwendig. Dabei ist ein Feuchtigkeitsschutz für die Wand, meist aus Bitumenfarbe, unabdingbar. Darüber werden etwa zehn bis 14 Zentimeter dicke Dämmplatten verklebt. Sie sollten resistent gegen Erdfeuchte und Druck sein. Darüber hinaus kommt über den Dämmstoff im erd­berührten Bereich noch eine schützende Noppenfolie.

Durchschnitts­preise für die Kellerdämmung von außen liegen bei etwa 130 Euro pro Quadratmeter.

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