An kalten Wintertagen möchte man es sich zu Hause besonders gemütlich machen. Mit einer selbstgebauten Teelichtheizung können Sie eine wohlig warme Atmosphäre schaffen. Wie Sie einen solchen Teelichtofen bauen, erklären wir in fünf Schritten.
- Materialliste für den Teelichtofen
- Teelichtofen selber bauen: Anleitung in 5 Schritten
- Warum braucht man zwei Töpfe für den Teelichtofen?
- Brandgefahr durch Teelichtofen?
- Kann eine Teelicht-Heizung einen Heizkörper ersetzen?
Mit einem Teelichtofen soll man an kalten Wintertagen die Raumtemperatur in der Wohnung um bis zu zwei Grad Celsius erhöhen können und das ohne die Heizung höher drehen zu müssen. Klingt verlockend, wenn man bedenkt, dass man so vielleicht sogar Heizkosten im Winter sparen könnte. Der Hype um den selbstgebauten Teelichtofen, der ohne Strom oder Gas funktioniert und trotzdem Wärme spendet, ist groß. Dennoch finden sich im Netz genauso viele kontroverse Diskussionen darüber, ob und wie die DIY-Teelicht-Heizung am besten funktioniert.
Wir stellen Ihnen eine einfache Bauanleitung vor und zeigen, wie Sie eine solche Teelicht-Heizung selber bauen können. Dazu klären wird die wichtigsten Fragen rund um den kleinen Kerzenofen.
Materialliste für den Teelichtofen
Um eine einfache Teelicht-Heizung selber zu bauen, benötigen Sie nur nur wenige Materialien, die Sie alle im Baumarkt kaufen können:
- 2 Terrakottatöpfe (ein kleiner und ein größerer)
- 1 Untersetzer aus Ton
- Teelichter
- Gewindestange
- Muttern (5 Stück)
- Maulschlüssel
- 1 x Abstandhalter (circa 25 mm Länge)
- 1 x Hutmutter
- Verschieden große Unterlegscheiben (je nach Lochgröße in Topf und Untersetzer)
- Bohrmaschine mit Steinbohrer
Wenn Sie sich die Materialien nicht selber im Baumarkt zusammensuchen möchten, können Sie auch einen fertigen Bausatz dafür kaufen, zum Beispiel von Kreativ-Bastelstube. Eine exakte Bauanleitung mit Materialliste für deren drei Teelichtofen-Modelle „Original“, „Leuchtturm“ und „Premium“ gibt’s auch als Taschenbuch oder E-Book über Amazon zu kaufen.
Teelichtofen selber bauen: Anleitung in 5 Schritten
Schritt 1: Loch in Ton-Untersetzer bohren
Als erstes müssen Sie den Fuß der Teelichtofenheizung bauen. Dafür nehmen Sie einen Ton-Untersetzer mit Loch, durch das Sie die Gewindestange schieben können. Auf die Stange werden später die Tontöpfe aufgesetzt. Ist kein Loch vorhanden, müssen Sie das Loch selber bohren. Der Durchmesser sollte natürlich größer sein als der der Gewindestange, damit sie durch passt. Nehmen Sie dazu eine Bohrmaschine und verwendet unbedingt einen Steinbohreraufsatz, damit der Ton nicht bricht. Wie Sie am besten ein Loch in den Tonuntersetzer bohren, können Sie auf gartenjournal.de nachlesen.
Schritt 2: Gewindestange mit Untersetzer verbinden
Schieben Sie die Gewindestange durch das Loch im Tonuntersetzer und verschrauben sie jeweils von oben und unten mit einer Mutter. Verwenden Sie einen passenden Maulschlüssel, um sie festzuziehen. Bevor Sie aber die Mutter aufs Gewinde drehen, legen Sie von oben und unten eine Unterlegscheibe darunter, damit Sie eine feste Verbindung herstellen können. Ohne Unterlegscheiben wird die Konstruktion instabil. Das könnte später eine potentielle Brandgefahr darstellen.
Schritt 3: Kleinen Tontopf für den Teelichtofen montieren
Stellen Sie den Tonuntersetzer mit der Gewindestange nach oben zeigend auf. Drehen Sie anschließend eine weitere Mutter plus Unterlegscheibe aufs Gewinde auf. Soweit, dass der kleinere Topf später mit etwas Abstand über dem Untersetzer schweben kann. Der Abstand ist wichtig, damit die Teelichter später noch ausreichend Sauerstoff bekommen, um zu brennen. Wählen Sie den Abstand so, dass Sie die Kerzen leicht unter den Topf schieben können.
Stülpen Sie dann den kleinen Tontopf mit dem Loch über die Gewindestange und befestigt ihn von oben mit einer weiteren Unterlegscheibe, dann einem Abstandhalter und abschließend einer weiteren Mutter. Der Abstandshalter ist wichtig, damit später die warme Luft zwischen den Tontöpfen zirkulieren kann.
Schritt 4: Großen Terrakottatopf montieren
Mit dem größeren Tontopf verfahren Sie im Prinzip gleich. Legen Sie auf den Abstandhalter eine weitere Unterlegscheibe, bevor Sie den Topf aufsetzen. Hat er ein größeres Loch im Boden als der kleine Topf, müssen Sie womöglich auf größere Unterlegscheiben zurückgreifen, damit der Blumentopf stabil aufliegt. Von oben wieder eine Unterlegscheibe auflegen und abschließend mit einer Hutmutter verschrauben.
Schritt 5: Teelichter anzünden und positionieren
Ist der Teelichtofen fertig gebaut, können Sie die Teelichter anzünden und unter den kleineren der beiden Terrakottatöpfe schieben. Dieser erwärmt sich nach einigen Minuten durch die aufsteigende Hitze. Der Topf wird so heiß, dass er die Wärme an den Zwischenraum und auch an den größeren Topf nach außen hin abgibt. Da der Ton die Wärme gut speichern kann, bleibt er noch relativ lange warm, auch wenn die Kerzen bereits ausgegangen sind.
Warum braucht man zwei Töpfe für den Teelichtofen?
Wer schon mal die Handfläche direkt über eine Kerzenflamme gehalten hat, weiß: Das kann ganz schön heiß werden. Warme Luft steigt bekanntlich nach oben. Beim Teelichtofen staut sich die heiße Luft aber unter dem geschlossenen Terrakottatopf, da sie nach oben hin nicht weiter entweichen kann. Ton ist ein Material, das sehr gut Wärme speichern und folglich sehr heiß werden kann. So heiß, dass man sich daran sogar die Finger verbrennen kann.
Verwenden Sie nur einen kleinen Tontopf als Heizung, kann die äußere Fläche bis zu 100 Grad heiß werden. Anfassen wollen Sie den dann lieber nicht. Bei zwei Töpfen zirkuliert die abgegebene Hitze zwischen den beiden Tontöpfen. Die Strahlungswärme ausgehend vom kleinen Topf erhitzt dann den großen Topf. Dabei geht ein Teil der Wärmeenergie im Zwischenraum verloren. Der große Blumentopf wird dann „nur noch“ circa 50 bis 70 Grad heiß. Daran kann man sich, wenn auch vorsichtig, gut die kalten Finger aufwärmen.
Noch ein kleiner Vergleich: Eine vollaufgedrehte Heizung heizt mit circa 50 Grad.
Brandgefahr durch Teelichtofen?
Kreativ-Bastelstube hat in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr einige Tests mit selbstgebauten Teelichtöfen durchgeführt und sie auf Brandgefahr hin untersucht. Aus Sicherheitsgründen empfehlen sie deshalb eine Teelichtofen-Variante, die maximal 21 Zentimeter hoch und 13 Zentimeter breit ist. Darunter passen maximal zwei Teelichter.
Je mehr Kerzen zum Einsatz kommen, desto heißer kann der Topf werden. Das Risiko für einen Hitzestau und einen möglichen Teelichtbrand ist dann zu hoch.
Kann eine Teelicht-Heizung einen Heizkörper ersetzen?
Diese Frage hat im Netz schon für viel Kontroverse gesorgt, zum Beispiel als die WirtschaftsWoche in einem Artikel die Erfindung eines italienischen Designstudenten vorstellte: Einen Teelichtofen namens „Egloo“, der binnen 30 Minuten die Raumtemperatur um zwei Grad erhöhen und einen Raum von 20 Quadratmetern für bis zu fünf Stunden heizen sollte. Und das mit nur vier Teelichtern. „Heizkosten“: Acht Cent für fünf Stunden.
Bei Facebook wurde darauf hin heftig diskutiert und kritisiert, weshalb die WirtschaftsWoche den „Egloo“ (mit vier Kerzen) und eine Bausatz-Teelicht-Heizung (mit zwei Kerzen) selbst einmal testete. In 45 Minuten schaffte es der „Egloo“ dann aber gerade einmal, die Luft von 19,3 Grad Celsius auf 19,8 Grad aufzuwärmen. Vielversprechender fiel das Ergebnis bei der Bausatz-Variante aus: Der DIY-Teelichtofen konnte den Raum von 19,7 Grad Celsius auf 21,8 Grad Celsius aufzuwärmen.
Dennoch sollte klar sein, dass beide Kerzenöfen, vor allem im Winter, keinen Raum vollständig beheizt bekommen. Als Heizungsersatz dienen sie also nicht, lediglich als Ergänzung. Die abgestrahlte Wärme soll aber, besonders in kleinen Räumen, einen angenehmen Effekt erzeugen, ähnlich eines kleinen Lagerfeuers. Laut WirtschaftsWoche verflüchtigt sich der Effekt jedoch schnell, sobald man nicht mehr in unmittelbarer Nähe des Ofens sitzt.