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Brunnen bohren

Brunnen bohren: Mit diesen Kosten müssen Sie rechnen

Ein Brunnen im Garten hilft bei der nachhaltigen Bewässerung und spart Geld. Erfahren Sie hier, welche Brunnenarten es gibt, ob Sie einen Brunnen selber bohren können und mit welchen Kosten Sie für einen Brunnen im Garten rechnen müssen.

Die vergangenen Sommer gehörten zu den trockensten, die es hierzulande jemals gegeben hat. Aber auch die Winter werden trockener, was weniger Wasserreserven für das restliche Jahr bedeutet. Nicht nur die Ernten leiden darunter, sondern auch die heimischen Gärten. Gerade in Trockenperioden müssen Rasen und Pflanzen regelmäßig und viel bewässert werden. So kommen schnell hohe Jahresbeträge für das Trinkwasser zusammen. Eine nachhaltige und kosteneffizientere Alternative für die Bewässerung des eigenen Gartens kann es deshalb sein, einen Brunnen zu bohren.

Brunnen bohren: Vorteile vom eigenen Brunnen im Garten

Einen eigenen Brunnen zu bohren, kostet natürlich Geld, hat dann aber einige Vorteile im Vergleich zur Gartenbewässerung mit Trinkwasser und auch Vorteile im Vergleich zu einem Regentank oder einer Zisterne.

1. Günstige Alternative bei großem Garten

Ein eigener Brunnen ist immer dann eine gute Alternative, wenn der Garten sehr groß ist. Dann reicht ein normaler Regentank oder ein Wassertank mit bis zu 1.000 Litern Fassungsvermögen meist nicht aus. Eine Zisterne zu verbauen ist meist teurer und mit viel Erdaushub verbunden. Auch benötigt man für den Einbau einer Zisterne relativ viel Platz.

2. Nachhaltigkeit

Der eigene Brunnen ist dann besonders nachhaltig, wenn das geförderte Grundwasser gleich wieder zur Bewässerung verwendet wird. So wird das Wasser dem natürlichen Kreislauf nicht dauerhaft entnommen. Auch wird kein Trinkwasser zum Gießen genutzt.

3. Spart Wasserkosten und Abwassergebühren

Grundwasser zu fördern, um damit den Garten zu bewässern, spart im Vergleich zur Entnahme von Frischwasser Kosten. Zusätzlich spart man beim Abwasser und beim Niederschlagswasser Gebühren.

Was kostet mich das Gießen mit Trinkwasser?

Ein Quadratmeter Gemüsegarten oder Blumenbeet benötigt je Bewässerungstag etwa acht bis zwölf Liter Wasser. Bei Rasen gilt als Faustregel, dass ein Quadratmeter täglich einen Wasserbedarf von etwa zehn Litern hat. Das sind bei einem durchschnittlichen Garten von 400 Quadratmetern dann bei einem Durchschnittspreis von etwa 0,2 Cent pro Liter Trinkwasser pro Monat Trockenheit etwa 60 Euro. Auf das Jahr gerechnet müsst ihr mit Bewässerungskosten von geschätzt etwa 200 bis 300 Euro rechnen.

Was kostet es, einen Brunnen zu bohren?

Was der Bau eines Brunnens kostet, hängt von verschiedenen Faktoren ab, die wir Ihnen hier näher erklären.

Brunnenart

Der entscheidende Faktor für die Wahl der Brunnenart ist der Grundwasserstand. Beträgt die Grundwassertiefe weniger als sieben bis acht Meter, so haben Sie bei der Wahl des Brunnens keine Einschränkung. Sie können wählen zwischen verschiedenen Brunnenarten, zum Beispiel:

  • Rammbrunnen mit Schwengelpumpe
  • Bohrbrunnen mit Hauswasserwerk
  • ein Bohrbrunnen mit Tiefbrunnen
  • Bohrbrunnen mit Tiefbrunnenpumpe
 

Liegt das Grundwasser tiefer, ist aus physikalischen Gründen eine Wasserförderung von oben nicht mehr oder nur sehr schlecht möglich. Dann solltet ihr zur Tiefbrunnenpumpe greifen.

Wasserbedarf

Haben Sie einen sehr hohen Wasserbedarf, etwa wenn Sie Bäume im Garten gießen müssen, benötigen Sie auf jeden Fall einen Brunnen mit Tiefbrunnenpumpe. Diese Pumpenart kann enorme Mengen Wasser fördern. Wollen Sie dagegen nur zwei bis drei Rasensprenger betreiben, oder haben Sie sogar einen smart gesteuerten Garten, ist ein mit einem Hauswasserwerk betriebener Bohrbrunnen besser für Sie geeignet.

Bohrtiefe

Wie teuer der Bau des Brunnens ist, hängt auch von der benötigten Bohrtiefe und von der Bodenbeschaffenheit ab. Dabei verursacht das Bohren deutlich höhere Kosten als das Material. Der gesamte Brunnenschacht muss mit Rohren ausgekleidet werden, damit sich nicht Oberflächenwasser mit Grundwasser vermischt. Der Fachmann sagt dazu “verrohren”. 20 bis 30 Euro pro Meter Brunnentiefe kosten solche Rohre. Liegt das Grundwasser in weniger als zehn Metern Tiefe an, verlangen Brunnenbauer meist zwischen 800 und 1.000 Euro. Ist der Grundwasserspiegel niedriger, sind auch größere Rohrdurchmesser notwendig. Dann fallen pro Meter zwischen 110 und 150 Euro an.

Brunnenpumpe

Die Tiefe des Grundwassers ist auch bei der Wahl der richtigen Brunnenpumpe für Ihren Garten entscheidend. Auch hier gelten die zehn Meter als entscheidendes Maß. Unter zehn Metern ist die Wasserentnahme mit einer Saugpumpe möglich. Pro Meter Saugschlauch fallen dann etwa fünf Euro an. Für Anschlüsse, Ventile und Dichtungen müsst ihr mit etwa 50 Euro zusätzlich rechnen.

Pumpen, wie die Metabo Gartenpumpe P 4000 G gibt es für circa 95 Euro. Hauswasserwerke, wie das Gardena Classic Hauswasserwerk 3000/4 eco  kosten circa 200 Euro.

Bei Tiefen über zehn Metern muss eine Tiefbrunnen- oder Unterwasserpumpe verbaut werden. Dann sind größere Rohrdurchmesser, elektrische Zuleitungen bis zur Pumpe im Erdreich sowie Schläuche nötig. Für die Installation müsst ihr mit etwa 50 Euro pro Meter rechnen, Pumpen gibt es ab 100 Euro.

Brunnen im Garten selber bohren oder bohren lassen?

Brunnen bis zu einer Tiefe von sieben bis acht Metern kann man mit etwas Einsatz auch selber bohren. Dazu gibt es im Internet spezielle RammbrunnenSets zu kaufen. Allerdings sollten Sie sich vorher gut über die Bodenbeschaffenheit informieren. Ideal ist lockerer, kieshaltiger Boden. In schweren und dichten Böden ist die Arbeit dagegen sehr mühsam. Ob sich das dann im Einzelfall lohnt, muss jeder für sich entscheiden.

Die Faktoren für den Preis sind also:

  • Tiefe
  • Material
  • Bohrung
  • Pumpe
 

Hinzu können noch – je nach Kommune – Gebühren für den Antrag kommen. Diese erfragen Sie am besten direkt bei Ihrer zuständigen Behörde. Meist sind das die sogenannten “Unteren Wasserämter” oder “Wasserwirtschaftsämter”. Eine gute Übersicht mit Links finden Sie bei Wikipedia.

Beispielrechnung: So viel kostet es, einen Brunnen zu bohren

Einen einfachen Rammbrunnen können Sie bereits für circa 200 Euro im Garten installieren. Teurer wird es, wenn Sie sich für einen Bohrbunnen mit Hauswasserwerk entscheiden. Hier sollten Sie mit Kosten ab circa 750 Euro aufwärts rechnen. Deutlich teurer ist ein Bohrbrunnen mit Tiefbrunnenpumpe, für den mindestens 1.400 Euro fällig werden. Führen Sie die Bohrarbeiten nicht selber aus, kommen noch die Kosten für den Brunnenbauer hinzu. Je nach Aufwand und wie tief gebohrt werden muss, können hier noch einige tausend Euro hinzukommen.

Was muss ich beim Bohren eines Brunnens beachten?

Vorsicht: Einfach Drauflosbohren geht nicht! Ein Brunnen ist genehmigungspflichtig. Außerdem sollten Sie sich Informationen über die Bodenbeschaffenheit und mögliche Schadstoffbelastungen einholen. Zuständig für die Genehmigung sind die örtlichen Wasserbehörden, die geologischen Landesämter oder zuständige Katasterämter. Erkundigen Sie sich am besten direkt bei Ihrer Gemeinde- oder Stadtverwaltung.

Ein Tipp: Haben Ihre Nachbarn Brunnen, dann können sie Ihnen oft darüber Auskunft geben, wie tief das Grundwasser liegt.

Lässt man den Brunnen vom Fachbetrieb bohren, ist es wichtig, vor der endgültigen Auftragserteilung einige Variablen zu fixieren. Dazu gehört eine Regelung bei Fehlbohrungen. Dazu kann es kommen, wenn beispielsweise ein großer Stein einen neuen Bohransatz nötig macht. Die meisten Brunnenbauer verlangen dafür keinen Aufpreis, jedoch sollte die Anzahl der Versuche festgelegt sein.

Kostencheck Brunnen bohren: Mit diesen Kosten müsst ihr rechnen

Einen Brunnen zu bohren oder sogar bohren zu lassen, ist gar nicht so teuer. Wenn Sie bei der Brunnenbohrung selbst Hand anlegen, reichen bereits etwa 200 Euro für die eigene Wasserversorgung. Engagieren Sie einen Brunnenbauer mit den Bohrtätigkeiten, können mehrere tausend Euro hinzukommen, abhängig von Aufwand und Bohrtiefe. Gegebenenfalls kommen noch Gebühren für die Bohrgenehmigung hinzu. Je nach Tiefe und Brunnenart rechnet sich das Bohren eines Brunnens aber bereits nach ein bis zwei Jahren, wenn man die Wasserkosten gegenrechnet. Zudem ist ein Brunnen bei der Gartenbewässerung ressourcenschonend und nachhaltig.

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