Lampe anschließen: Das bedeuten die drei Kabel

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#Lampe #Strom #Kabel

Lampe anschließen: Die letzten Worte des Elektrikers? – “Was is’n das für’n Kabel?”. In diesem alten Elektrikerwitz steckt leider jede Menge Wahrheit. Im Jahr 2021 wurden der Berufsgenossenschaft ETEM insgesamt 35.061 Stromunfälle gemeldet, sechs davon sogar mit Todesfolge.

 

Beim Lampe anschließen die Sicherung ausschalten

Der Klassiker: Nachdem man die neue Lampe angeschlossen hat und das Leuchtmittel in die Fassung dreht, geht plötzlich das Licht an. Hoppla, war der Strom doch nicht abgestellt?

Ein Fehler, der bei der in Deutschland üblichen Netzspannung von 230 Volt übel enden kann. Was im Fachjargon harmlos “Wischer” heißt, kann lebensgefährliche Herzrhythmus- und Atemstörungen sowie verkrampfende Muskeln zur Folge haben und im schlimmsten Fall sogar tödlich enden. Hinzu kommen Sekundärunfälle, wenn man nach einem Stromschlag beispielsweise von der Leiter fällt.

Bevor Sie eine Lampe anschließen wollen, sollten Sie immer erst den Strom abstellen und kontrollieren, dass der Stromkreis der Leitungen tatsächlich spannungsfrei ist.

Deshalb unser Tipp: Beachten Sie beim Lampe anschließen die Sicherheitsregeln, dann gehen Sie auf Nummer sicher.

Das sind die Sicherheitsregeln für Elektroarbeiten:

  1. Sicherheitsregel: Schalten Sie entweder den Fehlerstrom-Schutzschalter (FI-Schalter) oder den Leitungsschutzschalter aus. Alternativ können Sie auch den Hauptschalter ausschalten – dann haben Sie aber überhaupt keinen Strom mehr in der Wohnung.
  2. Sicherheitsregel: Sorgen Sie dafür, dass der Schalter, während Sie die Lampe anschließen, nicht wieder eingeschaltet wird. Zum Beispiel mit einem Klebebandstreifen mit Warnhinweis.
  3. Sicherheitsregel: Stellen Sie allpolig, das heißt an jedem einzelnen Leiter, Spannungsfreiheit fest. Dazu verwenden Sie einen Spannungsprüfer oder Duspol. Einfache Phasenprüfer sind dazu ungeeignet.

Wer es noch genauer wissen will: Die Berufsgenossenschaft für Energie, Textil, Elektro und Medienerzeugnisse (BG ETEM) macht Sie in einem Lernmodul mit den fünf Sicherheitsregeln beim Umgang mit elektrischem Strom vertraut. Hier wird noch einmal im Detail geklärt, was Sie bei den Sicherheitsregeln beachten müssen.

Was bedeuten die Farben der Kabel beim Lampe anschließen?

Sie haben die Sicherheitsregeln befolgt und mit dem Spannungsprüfer die Spannungsfreiheit sichergestellt. Aber wie war das jetzt nochmal mit den blauen, brauen und gelbgrünen Kabeln, die da aus der Decke raushängen? Welches Kabel steht wofür?

Wer sie planlos in die Lüsterklemme seiner Lampe steckt und anschließend auf Erleuchtung hofft, wird oft enttäuscht und darf die Leiter erneut rauf- und wieder runterklettern.

Wer keine Lust auf das kleine Leiter-Workout hat, für den erklären wir zunächst, wofür die Farben der Kabel stehen und wie Sie herausfinden können, in welche Öffnung Sie die Kabel in die Anschlussklemme stecken müsst. Meistens sind im Lampenkabel drei Kabel beziehungsweise Adern vorhanden:

  • Nullleiter (N): blau (im Altbau häufig auch grau)
  • Schutzleiter (PE): gelb-grün (im Altbau häufig auch rot)
  • Außenleiter/Phase (L): schwarz oder braun

Doch in welche Öffnung kommt jetzt welche Ader? Auf der Anschlussklemme eurer Lampe findet ihr unterhalb der Öffnungen die Buchstaben L, N und ein Symbol für die Schutzklasse I, II oder III.

 

Wenn aus Ihrer Decke mehrere Kabel ragen, kann es zum Beispiel sein, dass dort vorher ein Kronleuchter mit mehreren Fassungen oder vielleicht sogar eine ganze Lampengruppe angeschlossen waren und eine Serienschaltung notwendig war.

Mit dem Spannungsprüfer sollten Sie dann vorher überprüfen, welcher Draht welcher Schaltgruppe zugeordnet werden kann. Dann erst sollten Sie ihre Lampe anschließen. Da der Test unter Spannung stattfinden muss, sollten Sie diese Tätigkeit lieber einer Elektrofachkraft überlassen.

Sollten die Leitungen ohne Klemmen aus der Decke ragen, montiert unbedingt aus Sicherheitsgründen Lüsterklemmen oder Steck-Klemmen an die Kabelenden.

 

Lüsterklemme anschließen: So verbinden Sie sie mit den Kabeln

Es will einfach nicht halten! Jetzt haben Sie zwar die Aderfarben richtig zugeordnet, aber die verflixten kleinen Kupferdrähte wollen einfach nicht in der Lüsterklemme stecken bleiben.

Je weiter Sie an den viel zu kurzen Drähten herumfummelt, desto schwieriger wird es am Ende, die Lampe richtig anzuschließen und sie zum Leuchten zu bringen. Sowieso sollten Sie das Kabel mit den losen Kupferdrähten, auch Litze genannt, nicht einfach so in die Klemme stecken.

Unser Tipp: In jedem Fall sollten Sie die abisolierten Enden der Litzenleitungen sauber mit Aderendhülsen versehen. Das sind kleine Kappen aus verzinntem Kupfer und Kunststoff, die über die Litzen gestülpt und gecrimpt, also zusammengequetscht, werden. Haben Sie diesen Schritt abgeschlossen, können Sie die Kabel sauber in die vorgesehenen Öffnungen der Lüsterklemme stecken.

 

Lampe anschließen: Ein Blick in die Montageanleitung

Nach fünf Umzügen und etlichen montierten Lampen ist man doch eigentlich schon ein richtiger Hobbyelektriker, oder? Wer braucht zum Lampe anschließen jetzt noch eine Montageanleitung? Doch wer im Freestyle versucht, eine Lampe anzuschließen und sich nicht an die Vorgaben hält, erlebt möglicherweise noch sein blaues Wunder. Klassische Folgen und ihre Ursachen:

Die Lampe kann abstürzen, weil Sie keinen Haken angebracht oder die Halterung nicht richtig festgeschraubt habt. Das LED-Leuchtmittel leuchtet nicht oder flackert, weil Sie die Phasen falsch miteinander verbunden habt. Der Deckenbaldachin – das ist die Dose in der das lange Kabel verschwindet – rutscht immer wieder herunter, weil Sie die Verschlusskappe nicht richtig montiert habt.

Unser Tipp: Schmeißt die Montageanleitung nicht gleich weg, sondern werfen einen Blick hinein, bevor Sie die Lampe anschließen. Denn nicht jede Lampe wird gleich an der Decke montiert. Für ganz Akkurate: Ein Ordner mit Anleitungen, in dem Sie die wichtigsten Montageanleitungen aufbewahren, kann grundsätzlich nicht schaden.

 

Erst Halterung anbringen – dann Deckenleuchte anschließen

Wer glaubt, dass eine kleine Lüsterklemme ausreicht, um das Gewicht der neuen Lampe zu tragen, den müssen wir enttäuschen. Rechnen Sie das Gewicht des Lampenschirms mit drauf, kommt einiges zusammen. Die Adern können aus der Klemme rutschen und ein störendes Flackern verursachen. Und nicht nur das: Die Lampe kann abstürzen, dabei kaputt gehen oder Sie sogar verletzen.

Unser Tipp: Falls noch nicht vorhanden, sollten Sie unbedingt einen Haken in die Decke schrauben, an dem Sie die Lampe aufhängen können. So entlasten Sie die Verbindung zwischen Stromkabeln aus der Decke und Lampenkabeln. Lesen Sie bitte in der Montageanleitung nach, wie Sie ihre Lampe am besten sichern.

Aber Vorsicht! Bevor Sie einfach ein Loch in die Decke bohren, prüfen Sie mit einem Ortungsgerät, ob unter der anvisierten Stelle Stromkabel verlaufen.

Beim Leuchtmittel wechseln Sicherung auslassen

Vielleicht fühlen sich jetzt einige unter Ihnen ertappt, weil Sie beim Leuchtmittel austauschen bisher nie die Sicherung rausgedreht habt. Reicht es nicht aus, wenn der Lichtschalter ausgeschaltet und damit die Stromzufuhr unterbrochen ist? Theoretisch ja. Dennoch kann es sein, dass im Deckenverteiler noch weitere Leitungen liegen, die nicht durch den Lichtschalter getrennt werden.

Unser Tipp: Auch wenn Sie nur ein Leuchtmittel auswechselt, ziehen Sie vorher immer die Sicherung und überprüft auf Spannungsfreiheit! So setzen Sie sich keiner Gefahr aus.

Welches Leuchtmittel auswählen?

Das Licht geht an, die Lampe scheint richtig angeschlossen zu sein. Doch beim Blick nach oben blendet Sie kaltes grelles Licht, das für Krankenhaus-Atmosphäre sorgt. Wenn Sie neue LED-Leuchtmittel kaufen, achten Sie auch auf die Verpackungsangaben zu Farbtemperatur und Helligkeit. Einfache Regel: Je höher die Kelvinzahl desto kälter das Licht. Hier findet ihr mehr Informationen dazu: LEDs kaufen: So findet ihr das richtige Leuchtmittel.

Für den Arbeitsplatz und über der Arbeitsfläche in der Küche empfehlen wir euch kälteres und helleres Licht. Die Wohnzimmer-Beleuchtung darf gerne etwas wärmer und gemütlicher ausfallen.

Achtung: Abschließend möchten wir euch darauf hinweisen, dass Elektroarbeiten immer eine heikle Angelegenheit sind. Seid ihr keine geschulte Elektrofachkraft oder elektrisch unterwiesene Person, raten wir euch immer dazu, einen Fachmann zu konsultieren, bevor ihr selbst tätig werdet.

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