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Wenn das Licht zur Falle wird

Wenn das Gartenlicht zur Falle wird

Der Trend zu Natur- oder Nutzgärten entwickelt sich immer schneller. Wildgräser locken Bienen an, Lavendel, Küchenkräuter und und eine Vielfalt anderer Pflanzen machen unsere Gärten nicht nur für uns Menschen zu kleinen Paradiesen. Auch Insekten lieben das Angebot an Nahrung durch unsere Pflanzungen. Aber abends kann das Schlaraffenland für sie zur tödlichen Falle werden!

Als Ursache haben Experten die Beleuchtung ausgemacht. Natürlich ist es verständlich, wenn der stolze Gärtner – vielleicht gerade wenn Gäste da sind – sein Werk, raffiniert beleuchtet in Szene setzen und auch abends genießen will. Aber wenn es dann Zeit fürs Bett ist, sollten nicht nur im Schlafzimmer, sondern auch im Garten das Licht gelöscht werden.

Warum diese Maßnahme nicht nur schonend für den Geldbeutel ist, sondern gerade für Insekten lebensrettend wirken kann, erklären Experten mit deren nächtlichen Orientierungsradar. Obwohl sie sich sehr weit weg befinden, sind Mond und Sterne die wichtigsten Navigationshilfen. Während des Fluges checkt das Insekt stets seine Flugrichtung und ist bestens orientiert, denn Mond und Sterne ändern ihre Position nicht.

Eine künstliche Lichtquelle stört diese natürliche Navigationshilfe. Denn auf einmal ist das Insekt irritiert, hält das künstliche Licht für den Mond und orientiert sich daran. Sehr schnell bemerkt es, dass es nicht mehr im richtigen Winkel zum Licht fliegt, ändert die Flugrichtung, kehrt zurück zur künstlichen Lichtquelle, richtet sich wieder aus und will den Flug dann vorsetzen. Aber schon nach etwa einem halben Meter bemerkt es erneut den Irrtum, kehrt wieder zurück. Und weil das dann immer wieder passiert, fliegt es schließlich in einer Spirale um das Licht herum und kreiselt dort bis zur Erschöpfung.

Erschöpft oder halbtot fallen Nachtfalter, Käfer und andere Insekten dann zu Boden, wo sie leichte Beute für Spinnen oder Laufkäfer werden. Für unsere Gärten und die gesamte Flora hat dieses Drama Folgen. Die nachtaktiven Käfer sind sind zu 60 Prozent sogenannte Bestäuber. Sie sorgen dafür, dass etwa unsere Obstbäume eine gute Fruchtentwicklung haben. Werden die Insekten Opfer unserer Dauerbeleuchtung, gibt es schließlich auch weniger zu ernten. Aber nicht nur nachtaktive Insekten leiden, auch tagaktive Insekten brauchen eine lichtlose Zeit in der Nacht. Deshalb sollten wir Menschen es mit der Beleuchtung so halten, wie es auch uns und unserem Organismus am besten tut: Licht aus, wenn wir zu Bett gehen!

So wird der Garten insektenfreundlich beleuchtet:

  • Verwenden Sie Licht nur dort, wo Sie abends sitzen.
  • Beleuchten Sie Plätze im Garten nur indirekt. Montieren Sie Lampen möglichst niedrig.
  • Nutzen Sie Licht, das nach unten strahlt, nicht seitlich und nicht nach oben. – Richten Sie es nicht direkt in Bäume, Büsche und Hecken.
  • Benutzen Sie Lampen mit gelblich-orangefarbenem Licht (Farbtemperatur unter 3.000 Kelvin) und niedriger Intensität, also einer niedrigen Wattzahl.
  •  Wer Wege beleuchtet, um sich dort sicher bewegen zu können, kann mit Bewegungsmelder oder Zeitschaltuhr arbeiten.
  • Wenn Sie den Garten verlassen, schalten Sie das Licht am besten ganz aus.
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