Sammeln macht Freude! Jede Tasse auf dem Flohmarkt ist wie eine kleine Beute, jedes Geschenk, Briefchen, das geerbte Bild, die Bluse, der Pullover, die Handtasche, erinnern an schöne Momente, halten die Bilder unserer Erinnerungen wach. Aber irgendwann werden nicht nur die Regale, Kommoden und Schränke immer voller, sondern auch Zimmer, Wohnungen, Keller und Garagen. Oh weh, dann kommt das böse Erwachen und die Frage steht im Raum: brauche ich wirklich alles, was sich im Laufe von Jahren und Jahrzehnten angesammelt hat, wie kann ich mehr Raum und auch ein Stück Freiheit zurückgewinnen?
Tipp 1: Richtige Zeit wählen
Die häufigste Entschuldigung müssen wir leider sofort kassieren: Es gibt keine beste oder richtige Zeit zum Entrümpeln. Fangen Sie an, wenn Sie das Gefühl haben: heute muss es sein. Wenn sie gute Tage haben, kommen sie schnell voran, wenn Sie aber mal etwas labilere Tage erwischen, lassen Sie das Entrümpeln sein. Denn dann fällt Ihnen die Trennung von Gegenständen schwerer.
Tipp 2: Überblick verschaffen
Man sagt ja, was man in den vergangenen drei Jahren nicht gebraucht hat, kann man unbesehen wegwerfen. Wir empfehlen aber: Verschaffen Sie sich einen ersten Überblick, betrachten Sie wachsam Ihr Zimmer, Wohnung oder die Räume in Ihrem Haus und überlegen, was die am ehesten stört, welchen Bereich Sie gerne anders dekorieren oder ganz frei haben wollen.
Tipp 3: Klein anfangen
Nehmen Sie sich am Anfang nicht zu viel vor. Es ist noch kein Entrümpel-Meister vom Himmel gefallen. Stellen Sie in einer Ecke Ihres Wohnraumes eine Kiste auf und nehmen sich dann vor, diese am ersten Tag zu füllen. Wenn Ihnen das gelingt, werden sie mit Stolz und voller Energie den nächsten Schritt planen.
Tipp 4: Was darf bleiben, was muss gehen?
Menschen tun sich oft schwer mit der Trennung von Gegenständen. Sie verbinden Erinnerungen und Emotionen mit Ihnen. dabei vergessen Sie, dass die Bilder auch ohne die Gegenstände im Kopf bleiben. Damit sie ganz sicher sind, nehmen Sie ein kleines Büchlein und schreiben Sie in Stichworten den Gedanken, den Sie mit dem Gegenstand verbinden hinein. Manche Gegenstände warten aber seit Jahren auf Pflege oder eine Reparatur. Dann hält Sie nur das schlechte Gewissen fest. Trennen Sie sich dann von dem Möbel, Bild oder Kleidungsstück, verschwindet auch gleich das schlechte Gewissen.
Tipp 5: Ordnung mit Kisten
Gute Sortierung hilft bei Entscheidungen. Stellen Sie Kisten auf und beschriften Sie diese mit „Verschenken“, „Flohmarkt“, „Kinder“, „Reparieren“, „Verkaufen“. Wenn sie nach einem Monat noch immer da stehen – weg damit!
Tipp 6 : Klein fängt an
Erst Schubladen ausmisten, dann an Regale und Schränke rangehen. So vermeiden Sie Frustration und schaffen neuen Stauraum für alles, was Ihnen wirklich wichtig ist.
Tipp 7 : Räumkommando Kinder einbestellen
Wer kennt das nicht? Die Kinder sind aus dem Haus, die Kuscheltiere, Lesebücher, Fotoalben, Spielsachen, Poster fühlen sich immer noch wohl bei Ihnen und blockieren Ihren Lebensbereich. Machen Sie Ihre Räume nicht zu Endlagern, setzten Sie Ihren Kindern eine angemessene Abholfrist. Diese Vorgehensweise hilft auch beim Entrümpeln von Garagen, in welche Freunde zu gerne Winterreifen, Gartenmöbel und dergleichen mehr einstellen und die Abholung vergessen. Auch hier gilt: was nach der Frist noch da ist, fliegt raus!
Tipp 8 : Hilfe holen
Oft kann ein neutraler Blick von außen besser eine Entscheidung vorbereiten oder herbeiführen, als Sie selbst. Wenn Sie vertraute Menschen aber nicht heranziehen mögen, könnten auch sogenannte Aufräumtrainer helfen, die ganz professionell mit Ihren Altlasten umgehen.
Tipp 9: Altlasten von Verstorbenen entsorgen
Ein hoch emotionales Thema, dass es uns Menschen schwer möglich macht, Trennungen herbeizuführen. Oft hindert die Vorstellung uns daran, dass mit der Entscheidung, sich von den Gegenständen der Verstorbenen zu trennen, auch die Erinnerung geht. Das ist falsch! Das verstaubte Angelset oder die Stoffblumensammlung können im Zweifel ohne jegliches schlechte Gewissen entfernt werden.
Tipp 10: Eins rein, eins raus
Für jeden Gegenstand, der neu ins Haus kommt, muss ein anderer gehen. Das klingt hart, hat aber den Vorteil, dass man sich bei jeder Neuanschaffung mit der Frage auseinandersetzen muss: Brauche ich das wirklich? Wer es ausprobieren möchte, kann beim Kleidungskauf damit anfangen.