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Nothelfer

„Gestiegene Zinsen können sich günstig für den Immobilienerwerb auswirken.“

Peter Nothelfer,Regionalmarktleiter der PSD Immobilien GmbH in Stuttgart, erklärt im Interview, warum Immobilien weiterhin wichtige Bausteine beim Vermögensaufbau sind. Käufer müssen aber genauer hinsehen und Chancen nutzen, damit sie keine Fehlentscheidung treffen.

Herr Nothelfer, machen die attraktiven Zinsen auf Eigenkapital der Immobilie als Altersvorsorge Konkurrenz?
Nein, das kann ich so prinzipiell nicht sagen. Die Entscheidung für eine Immobilie als wichtigem Bestandteil des Vermögensaufbaus ist aus meiner Sicht nach wie vor unumstritten und sinnvoll. Allerdings kommt es aufgrund der veränderten Marktlage stärker als noch vor wenigen Jahren auf die persönliche Situation des Käufers an. Dabei können zumindest interimistisch alternative Anlageformen eine wichtige und sogar fördernde Rolle spielen.

Heißt das, die Käufer müssen mehr Einflüsse berücksichtigen?
Eindeutig, in der Niedrigzinsphase war der Immobilienerwerb auf Grund der niedrigen Hürden für nahezu jeden Käufer erstrebenswert und ohne Weiteres leistbar. Die Banken haben die Objekte zum Teil zu 100 Prozent finanziert, die Höhe des Eigenkapitals stand lange Zeit nicht so im Fokus, wie derzeit. Die Wunschimmobilie war nicht einfach zu bekommen, weil viele Mitbewerber auf dem Markt waren. Deshalb wurden gelegentlich auch Kompromisse gemacht. Das fällt heute weg, die müssen Käufer deutlich mehr Parameter beachten.
 
Das heißt, es wird nicht so schnell verkauft und gekauft?
Ja, für die Mehrheit steht die eigene Immobilie zwar immer noch an erster Stelle. Wer heute kauft, beschäftigt sich aber deutlich intensiver mit der Frage, ob die Immobilie wirklich passt. Das hat auch viel mit Emotionen zu tun. Bei der Entscheidung berücksichtigt er die vor ihm liegenden Lebensphasen viel stärker. Kurz: er schaut genauer hin, ob die Zukunftsentwicklung und die persönliche Situation für den Erwerb sprechen.

Was spielt in der Überlegung beim Kauf konkret eine Rolle?
Mehrere Faktoren sind für den veränderten Blick der Käufer verantwortlich. Einer liegt in unserer demographischen Struktur. Wer vor etwa 40 Jahren Immobilien gekauft oder sein Traumhaus gebaut hat, trennt sich häufig gerade in diesen Zeiten davon. Ein Grund ist zu Beispiel die Unwägbarkeit beim Thema der ökologischen Sanierung und die Folgen politischer Entscheidungen. Es geht dabei um den Einbau neuer Heizungen, die Solarpflicht und dergleichen mehr. Viele Eigentümer trennen sich deshalb lieber jetzt von ihrem Haus oder der Wohnung. Denn sie fürchten, dass weitere Auflagen deren Wert senken könnten. Derzeit kommen also viele Objekte aus den 80er und 90er Jahren auf den Markt, bei denen diese Investitionen anstehen. Sie sind aber für die Käufer wegen hoher Sanierungskosten gerade im Bereich Nachhaltigkeit nicht immer attraktiv. Das war früher, ganz ohne Kostendruck, anders.

Wer also jetzt ein Objekt aus den 80er und 90er Jahren verkauft…
…der muss beim Preis im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung mit einer Abwärtsbewegung rechnen. Daraus entstehen für Käufer durchaus interessante Angebote. Wer kauft, muss unter Umständen aber höhere Folgekosten einkalkulieren. Bei Wohnungen sieht es genauso aus. Wer eine Wohnung erwirbt kann im Gegensatz zum Hauseigentümer allerdings nicht mehr alleine entscheiden. Denn etwaige Sanierungspläne werden von der Mehrheit Eigentümergemeinschaft verabschiedet. Da kann dann auf den Kaufpreis plötzlich noch ein ordentlicher Kostenblock hinzukommen, ohne, dass man den Zeitpunkt bestimmen kann. Das will im Vorhinein gut bedacht und mit den finanziellen Möglichkeiten abgeglichen werden.
 
Käufer brauchen also mehr Geld und mehr Geduld?
Ich würde sage, dass es vor dem Hintergrund der persönlichen Situation des Käufers manchmal einfach empfehlenswert ist, etwas zu warten, bis die geeignete Immobilie um die Ecke kommt. Nehmen wir die sogenannten Scheidungshäuser. Das sind junge Immobilien, die für ein langes gemeinsames Leben gebaut wurden, nach der gescheiterten Ehe aber nun vorzeitig verkauft werden müssen. Hier fallen in der Regel keine energetischen Sanierungskosten. Sie sind für Käufer daher besonders interessant.
 
Was passiert während der Wartezeit mit dem Eigenkapital?
Das kann inzwischen wieder gewinnbringend angelegt werden. Dabei ist allerdings die Anlageform wichtig. Denn wenn die richtige Immobilie kommt, muss das Kapital auch kurzfristig zur Verfügung stehen. Das ist etwa bei Tagesgeld oder kurzfristigen Festgeldanlagen gewährleistet. 
Banken bieten hier inzwischen wieder interessante Zinsen an. Außerdem ist das Geld in der Regel bis zu 100.000 Euro einlagengesichert. Es kann also nicht verlorengehen. Wichtig ist, man sollte stets die Laufzeiten im Blick haben! Auch Staats- oder Unternehmensanleihen sind interessant. Sie können ebenfalls jederzeit verkauft werden. Bei jeder Anlageform gilt aber das Gleiche wie beim Immobilienerwerb. Man kann nicht alle Interessenten und alle Interessen über einen Kamm scheren. Weil es immer auf die persönliche Situation ankommt, empfehle ich deshalb, sich bei Anlageentscheidungen immer mit seiner Bank seines Vertrauens zu beraten. (siehe auch Info-Box unten).

Bei derartigen Anlagen ist die Zinsentwicklung interessant. Wo stehen die im kommenden Jahr?
Bauzinsen werden sich allenfalls leicht nach oben entwickeln. Mit einen signifikanten Absturz rechne ich nicht. Insofern wird der Markt in diesem Segment stabil bleiben. Aber wir haben es in allen anderen Segmenten mit vielen Veränderungen in einem hohen Tempo zu tun.

Welche anderen Segmente sind betroffen?
Dazu sollten wir einmal den Blick über Deutschland hinaus werfen. Keiner hat Anfang 2020 mit der Corona-Pandemie gerechnet. Der weltweite Stillstand hat zu Rohstoffknappheit und Lieferkettenunterbrechungen geführt. Die Auswirkungen spüren wir bis heute. Gestiegene Zinsen und eine hohe Infaltion sorgen dafür, dass zwischenzeitliche positive Effekte nicht beim Bürger ankommen. In Folge des Überfalls Russlands auf die Ukraine mussten wir die Energiekrise teuer bezahlen. Das hat sich ebenfalls auf alle Bereiche des Lebens ausgewirkt. Wie sich die heikle Situation im nahen Osten entwickelt und welche Auswirkungen sie für uns hat, ist noch unklar. Aber vermutlich wird es wieder zu Preissprüngen beim Öl kommen.
 
Dann kommen noch hausgemachte Einflüsse dazu…
… ja, der Handwerkermangel gehört dazu. Das Wohnungsbauprogramm der Bundesregierung stagniert wegen hoher Baukosten. Mietraum wird knapp. Bei uns in Baden-Württemberg gilt das nicht nur für die Metropolen sondern erstreckt sich auch auf den ländlichen Raum.
 
Wie wirkt sich das auf den Immobilienerwerb aus?
Bei allen Herausforderungen sehe ich das Thema weiterhin positiv. Gerade in dynamischen Zeiten bietet Wohneigentum Sicherheit. Im Alter lebt man mietfrei oder erzielt durch Vermietung ansehnlich Erträge. Wer genau hinschaut, findet immer das Passende. Hinzu kommt, dass die hohen Zinsen den Erwerb fördern können, weil man mit entsprechenden Anlageformen bis zum erfolgreichen Abschluss Profit machen kann. Das ist eine durchaus positive Perspektive!
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