Endlich werden wieder die Koffer gepackt, die Ferienzeit beginnt und mit ihr die Lust auf Reisen im Wohnmobil. Heute entscheiden, an welchem Strand man morgen in der Sonne liegt. Schlafen, essen, zu Bett gehen, wann es einem gefällt – der Reiz des mobilen Reisens ist enorm. Immer mehr Urlauber entscheiden sich für die Freiheit auf vier Rädern. Auf rund 670.000 Fahrzeuge beläuft sich laut Caravaning Industrie Verband Deutschland (CIVD) hierzulande inzwischen der Bestand. Aber welches Wohnmobil passt am besten zu mir, wo ist es am schönsten und wann kann man auch elektrisch reisen?
Kaufen oder mieten?
Vor jeder Anschaffung steht die Frage: Welches Wohnmobil soll es sein? Ebenso wie die Preise variieren Größe und Ausstattung. „Ab rund 60.000 Euro bis hin zu mehreren Hunderttausend Euro ist alles zu haben“, sagt Thomas Biersack, ADAC Camping-Experte. Er empfiehlt deshalb: Vorher genau die Bedürfnisse mit dem Angebot abgleichen. Dazu zählen vor allem Bettenzahl, Art der Betten (Hub-, Stock- oder Festbetten), sowie Ausstattung (WC, Waschzelle etc.), Fahreigenschaften. Hier seine Tipps!
Wohnmobile – eine Frage des Typs
- Teilintegrierte Wohnmobile: Das Fahrerhaus wird teilweise in den Wohnraum integriert. Diese Fahrzeuge sind in der Regel mit Küchenzeile und Waschkabinett ausgestattet. Sie sind handlich zu fahren, verfügen über einen guten Reisekomfort und eignen sich hervorragend für Paare und kleinere Familien bis vier Personen.
- Integrierte Wohnmobile: Das Fahrerhaus ist voll in den Wohnraum integriert. Es verfügt neben Festbetten für die Eltern auch über ein Hubbett über Fahrer- und Beifahrersitz. Integrierte Wohnmobile sind großzügige Paar- oder Familienmobile und für lange Strecken geeignet. Sie sind in der Regel ebenfalls voll ausgestattet, bieten oft noch eine zum Bett umlesbare Sitzlandschaft.
- Alkoven-Mobile: Über dem Fahrerhaus befindet sich eine von innen erreichbare und durch kleine Fenster belichtete Schlafkabine für die Kinder. Die Erwachsenen schlafen in einem separaten Bereich. Großzügiger Stauraum macht den Familienurlaub zu einem entspannten Erlebnis. Für diese Wohnmobile sind keine Strecken zu weit.
- Kastenwagen oder Camper: Die besonders wendigen und kompakten Fahrzeuge eignen sich besonders für Singles oder die Reise zu zweit. Verzichten muss man auf nichts aber der Platz ist knapper bemessen. Schlafplätze entstehen durch Umklappen von Sitzbänken, bieten damit aber dennoch komfortabel Liegeflächen.
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Die Kosten im Blick haben
Neben dem Kaufpreis sollte man stets die Spritkosten sowie Steuer und Versicherung im Blick haben, damit das Urlaubs-Budget nicht übermäßig belastet wird. Ausweichmöglichkeiten auf treibstoffneutrale und in der Hinsicht kostenschonendere E-Wohnmobile gibt es noch nicht. „Bisher hat lediglich der japanische Hersteller Nissan einen Camper im Angebot. Die Reichweite der Batterien sind aber noch nicht auf längere Fahrten ausgelegt. Es wird noch eine Weile dauern, bis entsprechende Modelle verfügbar sind“, erklärt Biersack.
Statt eines Kaufs kann die Miete eines Wohnmobils gerade bei Einsteigern die bessere Wahl sein. Die Fahrzeuge sind top gepflegt und ermöglichen eine „Jungfernfahrt“ ohne große Investitionen und erleichtern anschließend die Kaufentscheidung. Aber Achtung: Aufgrund der großen Nachfrage sind Reservierungen für die Urlaubszeit von vielen Monaten inzwischen üblich. Dennoch lohnt sich die Nachfrage immer. manchmal hat man Glück und ein Mieter springt ab.
„Wichtig ist es, die Urlaubsziele und die Fahrt zuvor gut und gründlich zu planen“ rät Camping-Experte Thomas Biersack. Das gilt vor allem, wenn man mit Kindern unterwegs ist. Da sollte man die Unwägbarkeiten möglichst ausschließen. Wild Campen ist in den meisten europäischen Ländern übrigens verboten. Deshalb ist es schon aus Gründen der Sicherheit und des Komforts gerade für Familien mit Kindern empfehlenswert, rechtzeitig entsprechende Campingplätze zu buchen. Die Auswahl ist groß, die Qualitätsschwankungen ebenfalls.
Traumrouten für Mobilheime
Für Wohnmobilisten kommt es aber nicht alleine auf das Ziel, sondern schon auf den Weg dahin an. Nach Deutschland zählen zu den beliebtesten Reisländern übrigens Italien, Kroatien, Frankreich und Spaniens Mittelmeerküste. Stellvertretend für viele tolle Strecken hier einige Traumrouten für den Urlaub, die für ein unvergessliches Urlaubserlebnis sorgen werden:
Timmelsjoch – das geheime Tor zum Süden
Für Camper ist die Tiroler-Hochalpenstraße eine der schönsten Routen Europas. Der Timmelsjoch-Pass (2.509 m ü.d.M.) ist in der Regel erst Ende April schnee- und eisfrei. Deshalb sollte man eine Tour für die Sommermonate einplanen. Außerdem: Ausreichend Kleingeld einpacken. Die 60 Straßenkilometer, die Österreich mit Italien verbinden, sind mautpflichtig!
Friesland – Wassersport pur!
Die niederländische Provinz Friesland ist bekannt für ihr unschlagbares Wassersportangebot. Ob auf dem Ijsselmeer oder den sogenannten Friesischen Meeren: Hier fühlen sich Freizeitkapitäne richtig wohl. Aber auch Camper kommen in der flachen Region voll auf ihre Kosten und reisen entlang von Seen und Kanälen mit den Wassersportlern auf Augenhöhe. An der Route liegen viele schmucke Orte, die mit ihren prächtigen Altstädten jeden Besucher auf Anhieb begeistern.
Val de Loire – durchs Tal der Könige
Wer nach Frankreich reisen möchte, hat die Qual der Wahl. Denn zwischen Elsass, Atlantikküste und Côte d’Azur erstrecken sich herrliche Reisegebiete. Im Herzen Frankreichs lockt das Tal der Loire mit prächtigen Schlössern, imposanten Städten und beachtlicher Kulturgeschichte. Rund um den längsten Fluss des Landes fühlten sich einst die Könige wohl – heute gesellen sich auch die Camper hinzu. Hervorragende Campingplätze und jede Menge Stellplätze kennzeichnen die Region.