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Wer eine Raucherwohnung renovieren will, steht vor einer echten Herausforderung. Denn jahrelanger Nikotin-Abusus versaut nicht nur das Raumklima. Die Rückstände lassen Wände, Fenster und Türen vergilben. Weil eine klassische Renovierung nicht ausreicht, hilft nur eine gründliche und sorgfältige Beseitigung. Wir erklären, wie man Rauchablagerungen und Schadstoffe aus Haus oder Wohnung bekommt und welche Wandfarbe sich für das Raucherzimmer eignet.
So wichtig ist ein gesundes Raumklima
Tief durchatmen und sich wohlfühlen können – ein gesundes Wohnklima hat einen großen Einfluss auf die Lebensqualität. Gerade Kinder und ältere Menschen leiden besonders unter Rauchrückständen und Nikotinablagerungen. Damit der Alltag und der Schlaf nicht durch krebserregenden Ablagerungen gestört werden, muss das Raumklima komplett von diesen schädlichen Einflüssen befreit werden. Denn die Gefahren beim Bezug einer Raucherwohnung sind ähnlich groß, wie beim Passivrauchen. Erst nach einer gründlichen Beseitigung der Rückstände können sich wieder Behaglichkeit und Wohlgefühl einstellen.
Rauchschaden analysieren
Vor dem Start der Renovierung muss der Rauchschaden analysiert werden. Dazu zählt eine detaillierte Untersuchung der Nikotinablagerungen und Teerflecken an Wänden, Decken und anderen Oberflächen. Nikotinflecken und Nikotinbelag sind nicht nur optisch störend, sondern stellen auch eine Quelle hartnäckiger Gerüche und potenzieller Schadstoffe dar. Ein wesentliches Element der Schadenanalyse ist die Prüfung auf die Notwendigkeit einer Nikotinsperre (siehe unten). Dies ist besonders wichtig, wenn Sie planen, die Räume neu zu streichen oder zu tapezieren. Ohne eine effektive Nikotinsperre könnten Rückstände durch die neuen Anstriche hindurchtreten und zu erneuten Verfärbungen führen.
Wichtig:
Tipp:
Vermieter können unter Umständen Schadensersatz vom Verursacher, auch nach dessen Auszug fordern.
Wandfarbe gegen Rauchergilb?
Einfach einmal schnell überstreichen? Damit ist bei der Renovierung einer Raucherwohnung nicht geholfen. Ebenso, wie die Wandfarbe ist auch das abgelagerte Nikotin sind wasserlöslich. Wird die Innenfarbe auf den vergilbten Belag aufgetragen, wird auch das Nikotin angelöst, gelangt aber nach dem Trocknen immer wieder an die Oberfläche. Die Arbeit war in diesem Fall vergeblich. Deshalb ist es wichtig, vor dem Anstrich gründliche Vorarbeit zu leisten.
Welche Vorarbeiten sind erforderlich?
Schmutz und die Rückstände, die sich über Jahre angesammelt haben, müssen durch eine intensive Reinigung aller Oberflächen entfernt werden. Der Einsatz von Staubsauger und einem feuchten Lappen schaffen um einen sauberen Untergrund für die Renovierungsarbeiten. Mit speziellen Reinigungsmitteln können selbst hartnäckige Ablagerungen aufgelöst werden, um sie anschließend zu entfernen. Stark verschmutzte Bereiche benötigen eine Vorbehandlung mit einem Dampfreiniger, um die Tilgung von Nikotin- und Teerablagerungen per Schrubber, Bürste und Lappen zu erleichtern.
Wände, Decken und Böden erneuern
Bei der Renovierung einer Raucherwohnung ist die Erneuerung von Wänden (Tapeten enfernen, Putz abschlagen), Decken und Böden wie Teppichbelag nach dem Kontakt von Nikotin entscheidend. Gerade der Teppichboden nimmt Nikotin und Gerüche auf und stört das Raumklima. Manchmal wird selbst der Austausch von stark beeinträchtigten Zargen und ganzen Türblättern notwendig. Diese Maßnahme verhindert nicht nur unangenehme Ausdünstungen sondern wertet das Erscheinungsbild der Wohnung zusätzlich.
Tipp:
Bei Wohnungen, die Jahrzehnte von starken Rauchern bewohnt worden sind, muss unter Umständen sogar der Putz von den Wänden abgeschlagen und erneuert werden. In solchen Fällen unbedingt professionelle Handwerker wie Maler oder Verputzer einschalten.
Welcher Anstrich eignet sich?
Sind alle Vorarbeiten erledigt, neue Tapete verklebt und die Rückstände beseitigt worden, kann gestrichen werden. Profis greifen zu Spezialfarben, die als sogenannte Nikotinsperren bezeichnet werden. Dabei handelt es sich um spezielle Dispersionsfarben, die eine absperrende Wirkung gegen Nikotin enthalten. Diese Farben eignen sich vortrefflich, um die gelblichen Verfärbungen von Wänden und Decke zu beseitigen und mittels der Sperrgrundierung in der Innenwandfarbe zu binden. Spezialfarben mit Nikotinsperren sind im Baumarkt erhältlich.
Wichtig:
Auf einen Blick:
Diese Farben eignen sich für die Renovierung:
- Wasserbasierte Latexfarben*: Diese Farben sind effektiv für allgemeine Anstricharbeiten und weniger geruchsintensiv. Sie sind leicht aufzutragen und trocknen schnell, was sie zu einer guten Wahl für Wände und Decken macht.
- Isolierfarben: Diese speziellen Farben sind dafür konzipiert, Flecken und Verfärbungen zu isolieren. Sie verhindern, dass Nikotinflecken durch die neue Farbschicht durchscheinen.
- Absperrfarben: Ähnlich wie Isolierfarben, sind Absperrfarben speziell dafür entwickelt, hartnäckige Flecken zu überdecken. Sie bilden eine Barriere, die das Durchdringen von Flecken und Gerüchen verhindert.
- Spezialfarben gegen Nikotinflecken: Einige Hersteller bieten Farben an, die speziell für die Renovierung von Raucherwohnungen entwickelt wurden. Diese Farben enthalten oft zusätzliche Bindemittel und Pigmente, die Nikotinflecken effektiv abdecken.
Wie funktioniert eine Ozonbehandlung?
Ist der Rauchgeruch besonders hartnäckig, rät der Bundesverband Farbe beim Renovieren einer Raucherwohnung, spezialisierten Firmen einzuschalten, die mit Hilfe von Ozon und seiner oxidierenden Wirkung Gerüche neutralisieren”. Besonders wichtig ist dabei aber eine fachgerechte Ausführung, da Ozon unter Umständen auch gesundheitsschädlich sein kann.
Geschätzte Kosten im Überblick
Die Gesamtkosten für die umfassende Renovierung einer Raucherwohnung liegen durchschnittlich bei rund 200 bis 250 Euro pro Quadratmeter. Verlässliche Angaben lassen sich letztlich nur durch entsprechende Kostenvoranschläge von Experten einholen.
(*Quelle: Das Haus)
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