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Wenn die Fassade nicht mehr schön aussieht, wird es Zeit für einen neuen Anstrich. Lesen Sie hier, was Sie bei der Sanierung der Fassade beachten müssen und welchen Pflichten Sie nachkommen müssen.
Fassadensanierung – Tipps!
Der Putz bröckelt, die Fassade sieht nicht mehr hübsch aus: Reicht ein einfacher Anstrich oder muss die ganze Fassade aufwendig saniert werden? Ist eine Fassadendämmung nötig oder sogar Pflicht? Diese und weitere Fragen rund um die Fassadensanierung klären wir hier.
Wann muss die Fassade saniert und gedämmt werden?
Die Fassade ist in die Jahre gekommen? Dann wird es Zeit, die Fassade zu sanieren. Was viele nicht wissen: Es gibt eine (indirekte) Pflicht zur Fassadendämmung. Diese greift immer dann, wenn mehr als 10 Prozent der Außenfläche saniert werden müssen.
Solange Sie die Fassade also nicht sanieren, müssen Sie sie auch nicht dämmen. Sobald Sie an mehr als 10 Prozent der Außenfläche Hand anlegen wollen, gilt die Fassadendämmungspflicht. § 48 des GEG bildet die gesetzliche Grundlage dieser Pflicht. Ob es noch andere Sanierungspflichten gibt, lesen Sie in diesem Artikel.
Nach den energetischen Vorgaben muss ein maximaler U-Wert von 0,24 W/(m²K) eingehalten werden. Das ist wichtig, denn dieser U-Wert bestimmt auch die Dämmstärke der Fassade.
Übrigens: Streichen Sie die Fassade lediglich oder bessern nur ein paar Risse in der Fassade aus, gilt die Pflicht zur Fassadendämmung noch nicht. Erst wenn die gesamte Fassade neu verputzt und gestrichen werden soll, müsst ihr sie auch nach den geltenden Energiesparmaßnahmen dämmen. Jetzt stellt sich die Frage: Wann wird es nötig, die Außenfassade zu sanieren?
An diesen Anzeichen erkennen Sie, dass die Fassade saniert werden sollte:
- Der Außenputz ist älter als 50 Jahre.
- Die Fassadenfarbe ist ausgeblichen und verwittert.
- Die Fugen sind gerissen oder die Fugenkammern ausgewaschen.
- Es bestehen sichtbare Risse im Putz und im Mauerwerk.
- Die Fassade ist durch Moos, Pilze oder Algenbelag grün bis schwarz verfärbt.
- Die Putzschicht bröckelt oder platzt an vielen Stellen ab.
- Das Wärmedämmverbundsystem (WDVS) weist Schäden auf.
Oberflächliche und sichtbare Schäden können Sie leicht selbst erkennen. Handelt es sich um leichte Schäden, könnt ihr den Putz der Fassade auch selbst ausbessern.
Bei älteren Häusern und Fassaden, die noch nie saniert wurden, empfehlen wir eine professionelle Schadensanalyse. Im Rahmen einer solchen Analyse erfahren Sie, welche Schäden ausgebessert werden müssen, welche Farbe die Richtige ist und welches Material sich als Fassadendämmung eignet. Im Rahmen einer Kernsanierung lohnt sich häufig auch die komplette Sanierung der Fassade – inklusive Wärmedämmung.
Welche Fassadendämmung eignet sich?
Es gibt verschiedene Methoden der Fassadendämmung. Am häufigsten werden Fassaden durch ein Wärmedämmverbundsystem, kurz WDVS, gedämmt. Bei einem WDVS handelt es sich um mehrere Komponenten, die aufeinander abgestimmt sind.
Ein WDVS besteht meist aus Dämmplatten, Armierungsgewebe, Armierungsmörtel, Fassadenputz und der Fassadenfarbe. Beliebt sind Klinkerfassaden. Dabei handelt es sich um etwa 120 mal 70 Zentimeter große Bauelemente. Sie bestehen aus Dämmplatten, die mit dünnen Klinkersteinen oder Klinker-Riemchen auf der Außenseite versehen sind. Diese Platten können mit vergleichsweise wenig Aufwand auf der Fassade montiert werden.
Als Dämmmaterialien für die Fassade eignen sich:
- Synthetische Dämmstoffe wie Polystyrol-Hartschaum oder Polyurethan
- Mineralische Dämmstoffe wie Glaswolle
- Ökologische Dämmstoffe wie Hanf, Kork oder Holzfasern.
Da bei der Anbringung einer Wärmedämmung sehr exakt gearbeitet werden muss, sollten Sie diese Aufgabe nicht selber machen. Die Sanierung der Fassade mit Dämmung ist eine Aufgabe für die Profis.
Welche Fassadendämmung für Altbau?
Häuser aus den 70ern und früheren Baujahren, die noch nie energetisch saniert wurden, verlieren viel Energie über ungedämmte Wände, Dächer und alte Fenster. Durch eine komplette energetische Sanierung könnte ein Haus aus den 70er-Jahren bis zu 75 Prozent Energie einsparen.
Generell eignen sich sowohl beim Altbau als auch beim Neubau unterschiedliche Dämmmethoden. Die Einblasdämmung ist gut für alte Häuser mit einem zweischaligem Mauerwerk geeignet, da der Dämmstoff nachträglich durch gebohrte Löcher in die Hauswand geblasen werden kann. Neben der verbesserten Wärmedämmung bleibt auch die Optik der Fassade erhalten. Ebenso eignen sich Wärmedämmverbundsysteme für den unsanierten Altbau.
Welche Fassadenfarbe eignet sich?
Möchten Sie lediglich die Fassade frisch streichen oder einzelne Risse im Außenputz ausbessern, müssen Sie die Fassade nicht zwingend dämmen. Risse im Außenputz können Sie sogar selbst reparieren. Bei einer kompletten Sanierung der Fassade bildet der frische Anstrich den Abschluss.
Wichtig:
Der Neuanstrich der Fassade umfasst diese Arbeitsschritte:
1. Prüfung des Putzes – dabei müssen alle Schäden ausgebessert werden. Bei großflächigen Schäden im Putz sollte der gesamte Putz erneuert werden. In diesem Fall greift zusätzlich die Pflicht zur Fassadendämmung!
2. Fassadendämmung – handelt es sich um eine umfassende Sanierung der Fassade, müssen Sie auch an die Dämmung der Fassaden denken.
3. Reinigung des Putzes – vor dem Anstrich muss der Putz von Verunreinigungen wie Moss und Algen befreit werden.
4. Grundierung – diese sorgt dafür, dass die Farbe eben aufgetragen werden kann und besser haftet.
5. Anstrich – zu guter Letzt kommt der neue Anstrich. Mit der Wahl von Weiß- oder Grautönen sind Sie dabei auf der sicheren Seite.
Für den Neuanstrich der Fassade eignen sich spezielle Fassadenfarben – beispielsweise Silikonharzfarbe oder Silikatfarbe.
Der Fassadenanstrich muss etwa alle 10 bis 20 Jahre erneuert werden.