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Energieland Deutschland

Energieland Deutschland – welche Bodenschätze gibt es bei uns?

Die Preise für Gas und Öl sind rasant gestiegen und haben uns noch einmal deutlich gemacht, wie stark wir von Importen abhängig sind. Doch wie sieht es eigentlich im eigenen Land aus? Welche Bodenschätze gibt es? Wo lagern sie? Wie sieht das Verhältnis zwischen fossilen Energieträgern und nachhaltiger Energie aus? Wie hat sich das im vergangenen Jahr entwickelt? Wir werfen einen Blick auf das Energieland Deutschland und klären wichtige Begriffe. 

Was sind Bodenschätze?
Als Bodenschätze werden nutzbare Rohstoffe bezeichnet, die als natürliche Ablagerungen in der Erdkruste vorkommen. Dazu gehören die Erze und Metalle, fossile Rohstoffe wie Kohle und Erdöl, Erdgas sowie Steine und Erden.

Welche Bodenschätze gibt es in Deutschland?
In Deutschland reicht die Palette der Bodenschätze von sogenannten Energierohstoffen über Steine und Erden bis hin zu Industriemineralien und Erzen. Die wichtigsten Energierohstoffe sind gasförmige, flüssige und feste fossile Energieträger tierischer und pflanzlicher Herkunft, die im Laufe der Erdgeschichte entstanden sind und heute als Brennstoffe verwendet werden. Zu diesen nicht erneuerbaren Rohstoffen zählen Braunkohle, Steinkohle, Erdgas, Erdöl, Ölschiefer und Torf. Die Nutzung von Torf und Ölschiefer zur Energiegewinnung ist in Deutschland unbedeutend. Der Abbau von Uran, das in Kernkraftwerken zur Stromerzeugung verwendet wird, ist eingestellt worden. Zu den Bodenschätzen in Deutschland gehören viele wichtige mineralische Rohstoffe, wie Metalle, Industrieminerale sowie Steine und Erden. Weil Deutschland reiche Vorkommen an nichtmetallischen Rohstoffen wie Kali- und Steinsalzen besitzt, kann ein großer Teil des Bedarfs an Steinen und Erden aus heimischen Vorkommen gedeckt werden.

Die Verteilung der Bodenschätze
Die Karte zeigt, wie die Rohstoffvorkommen in Deutschland verteilt sind. Es wird deutlich, dass auch nach einem jahrzehntelangen Abbau Deutschland auch heute noch über große Rohstoffvorkommen verfügt. Auf der Karte sind die Bodenschätze in Rohstoffgruppen zusammengefasst und farbig markiert.

Bodenschätze in Deutschland
Quelle:  Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)

Welche aktuelle Bedeutung haben die wichtigsten deutschen Bodenschätze?
Steinkohlebergbau: Zu teuer in der Produktion, günstige Weltmarktpreise – im Dezember 2018 war es soweit, die letzten Zechen schlossen. Das Ende des Abbaus von Steinkohle in Deutschland, das Ende eines Stücks deutscher Industriegeschichte. Der heutige Bedarf an Steinkohle wird ausschließlich über Importe gedeckt. 

Braunkohlebergbau: Diese Industrie ist in den Revieren Rheinland, Lausitz und Mitteldeutschland konzentriert. Die Förderung der heimischen Braunkohle findet ausschließlich im Tagebau statt. Braunkohle wird zu 90 Prozent zur Strom- und Fernwärmeerzeugung in öffentlichen und industriellen Kraftwerken eingesetzt. Rund 10 Prozent gehen an Veredelungsbetriebe, zum Beispiel zur Herstellung von Briketts oder Koks. Die Kohleverstromung soll schrittweise reduziert werden und 2038 auslaufen.

Erdöl- und Erdgasgewinnung: Die Fördermengen sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken. Die Lagerstätten sind erschöpft, und es gibt keine nennenswerten Neufunde. So trägt die heimische Erdgasgewinnung nur noch zu fünf Prozent zur Deckung des gesamten Erdgasverbrauchs in Deutschland bei.
Die wichtigsten Erdöl-Fördergebiete Deutschlands liegen in Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Im Jahr 2020 wurden auf den Erdölfeldern dieser beiden Bundesländer 1,67 Millionen Tonnen Öl gefördert, das sind 88 Prozent der deutschen Gesamtproduktion.

Kali-und Salzbergbau: In Deutschland werden in fünf Bergwerken Kali- und Magnesiumrohsalze gewonnen. Die darin enthaltenen Substanzen werden u.a. für die Herstellung von hochwertigen Mineraldüngern benötigt. Deutschland ist auf diesem Sektor führend in der EU und der fünftgrößte Kaliproduzent der Welt.
Auch die deutsche Salzindustrie ist führend, konnte in den vergangenen Jahren ihre Stellung als größter Salzproduzent in der Europäischen Union weiter ausbauen.

Sand, Stein, Kies: Dies Produkte werden zu 95 Prozent in der Bauindustrie verwendet und stellen massenmäßig den größten Anteil der Rohstoffproduktion in Deutschland dar. Im Jahr 2019 wurden hier etwa knapp 257 Millionen Tonnen Sand und Kies sowie knapp 259 Millionen Tonnen gebrochene Natursteine gewonnen.

Was sind erneuerbare Energien?
Weg von der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern, hin zu erneuerbaren Energieschätzen, die in Deutschland reichlich vorhanden sind. Dazu zählt die Wind- und Sonnenenergie, ⁠Biomasse⁠, Geothermie und Wasserkraft. Das Grundprinzip von erneuerbaren Energien besteht darin, dass in der Natur stattfindende Prozesse (Sonne, Wind, Wasserkraft ) genutzt werden. Außerdem wird auch aus nachwachsenden Rohstoffen Strom, Wärme und Kraftstoffe erzeugt. 

Was versteht man unter Biomasse?
Bei Biomasse zur Energieerzeugung unterscheidet man zwischen nachwachsenden Rohstoffen (Energieflanzen wie Raps, Mais oder Getreide) sowie organischen Reststoffen und Abfällen. Biomasse liefert Energie etwa in Form von Wärme (Holz), Strom (z.B. Biogas) oder Kraftstoff (z.B. Biodiesel).

Was versteht man unter Geothermie?
Auch das ist ein Bodenschatz! Geothermie bezeichnet die in der Erdkruste gespeicherte Wärmeenergie, die durch geothermische Anlagen zum Heizen, Kühlen und zur Stromerzeugung eingesetzt wird.
Als Richtwert gilt, dass die Temperatur bei uns in Mitteleuropa pro 100 Meter um 3 Grad Celsius steigt.

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