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Kratzen, Kleistern, Kleben – meisterhaft tapezieren ohne Fehler!

#Renovieren #Tapezieren #Heimwerken

Tapezieren ist in der Wahrnehmung der meisten Handwerker kein Problem: Ein paar Bahnen zuschneiden, Kleister drauf, an die Wand damit – und fertig! So einfach ist das alles aber nicht. Denn Tapezieren gehört in Wahrheit zu der DIY-Königsklasse. Wir haben die häufigsten Anfängerfehler herausgefunden und geben Tipps, wie man sie vermeiden kann.

 

Gute Vorbereitung ist alles!

Die meisten Heimwerker haben das Ergebnis schon vor dem ersten Handschlag vor ihrem geistigen Auge: Glatte Tapete, sauber auf Stoß geklebt und tadellos gestrichen. In der Realität verzweifeln allerdings viele. Denn die Tapete blasenfrei an die Wand zu bringen, ohne, dass sie sich wieder abrollt, ist nicht anspruchslos. Das kann nur erreichen, wer die Wand vorher gründlich vorbereitet und in einen tapezierfähigen Zustand gebracht hat.

Schritt 1: Alte Tapeten entfernen! Gerade Tapeten mit groben Strukturen (Raufastertapeten) oder Vinyltapeten müssen komplett entfernt werden. Das gilt vor allem, wenn etwa anschließend eine dünnere Papiertapete aufgebracht werden soll.

Schritt 2: Wand säubern! Spinnweben, Schmutz, verspachtelte Risse und Löcher müssen verschwinden, neu gespachtelt und glatt geschliffen werden. Schleifstaub anschließend gründlich mit einem Tuch entfernen.

Schritt 3: Wand vorbehandeln! Einige Wände (Gipskartonplatten) saugen Tapetenkleister förmlich auf. Tapeten halten dann schlecht. Diese sollten unbedingt mit weißem Tapetenwechselgrund oder Tapeziergrund vorbehandelt werden.

Tipp: 

Tapeziergrund ist als Vorbehandlung grundsätzlich empfehlenswert. Er ist meistens weiß und deckt besonders gut farbliche Unterschiede ab, die dann nicht – auch beim Anstrich – mehr durchschimmern können.

Auf gleiche Chargen bei Tapeten-Typen achten

Beim Kauf einer Tapete empfiehlt es sich, stets auf die Tapeten-Typen zu achten. Die Rollen sollten unbedingt aus einer Charge kommen. Sonst kann es am Ende zu einem bösen Erwachen kommen, weil manche Bahnen sich farblich vom Rest unterscheiden.

 

Tipp: 

Beim Kauf der Tapete auf die Anfertigungsnummer auf dem Beilegzettel achten. Sie gibt einen Hinweis darauf, ob die Tapetenrollen an unterschiedlichen Tagen oder auf unterschiedlichen Maschinen hergestellt wurden. Der Verband der Deutschen Tapetenindustrie informiert auf seiner Seite, welche Tapetensymbole außerdem beim Kauf beachtet werden sollte.

Wer gut kleistert, kann gut kleben

Zu wenig Kleister oder eine unregelmäßige Verteilung können zu einem unschönen Gesamtbild führen. Die häufigsten Auswirkungen sind Blasenbildung auf der Bahn und Stöße, die sich kurz nach dem Ankleben wieder lösen und manchmal die ganze Bahn mitreißen. Damit die Tapete optimal haften kann, muss der Kleister zunächst im richtigen Mischverhältnis angerührt werden und dann ausreichend quellen. Anschließend den Kleister großzügig aufbringen und mit einer Quaste gleichmäßig auf Rückseite, Ecken und Ränder auftragen.

 

Wichtig:

Nicht jede Tapete muss eingekleistert werden. Vliestapeten haben zum Beispiel den Vorteil, dass nur die Wand mit Vliestapetenkleber behandelt wird, die Bahnen dann im trockenen Zustand angebracht werden.

Tapete nicht gleich an die Wand kleben

Der Kleister benötigt Zeit, um auch richtig einwirken zu können. Deshalb gilt: Die Tapete nicht gleich ankleben, sonst entstehen Blasen durch Lufteinschlüsse oder Kanten, die sich nachträglich schwer ausgleichen lassen. Papiertapeten sind besonders undankbar und können nicht mehr von der Wand gelöst und nachträglich korrigiert werden.

Nachdem die Bahnen eingekleistert wurden, das oben anzusetzende Stück zwei Drittel und das untere Stück ein Drittel einschlagen. So können die Tapetenbahnen gleichmäßig weichen und sie können den Kleister besser transportieren.

Wichtig:

Unbedingt die Weichzeit beachten. Jede eingekleisterte Papiertapete sollte im Schnitt fünf bis zehn Minuten weichen, bevor sie an die Wand kommt.

Auf die erste Tapetenbahn kommt es an

Ist schon die erste Bahn schief angesetzt, zieht sich das über die ganze Wand hinweg. Nachträglich ausbessern ist nahezu unmöglich. Deshalb die erste Tapetenbahn unbedingt richtig ausloten. Wenn die erste Bahn exakt senkrecht verläuft, wird das auch die letzte Bahn tun.

 

Wichtig:

Besonders bei Mustertapeten ist Genauigkeit gefragt. Zum Ausloten gibt es drei verschiedene Hilfsmittel: Wasserwaage, Senklot, Schlagschnur.

Genau abmessen und richtig zuschneiden

Nichts ist ärgerlicher, als wenn am Ende eine Tapetenbahn fehlt oder sie zu kurz geraten ist und nachträglich ein Stück Tapete angeklebt werden muss.

Tapetenrollen sind üblicherweise 53 Zentimeter breit und 10,05 Meter lang. Solche genormten Tapetenrollen werden als Eurorollen bezeichnet. Wer die Maße seiner zu tapezierenden Wand weiß, kann mit einem Rechner ganz einfach den Tapetenbedarf ausrechnen.

 

Tipp: 

Für jede Tapetenbahn noch zehn Zentimeter in der Länge drauf rechnen, damit sie am Ende nicht zu kurz wird. Was übersteht, mit einem Cutter und einem Beschneidelineal abtrennen.

Wichtig:

Zur Berechnung des Rapports, damit ist die Passgenauigkeit bei Mustertapeten gemeint, stets auf die Verpackung achten. Dort kann man sehen, wann sich das Muster auf der Tapetenbahn wiederholt. Wie lange die Tapete dann reicht, kann einfach errechnet werden.

Nach der Arbeit nicht gleich lüften

Damit die Tapete schneller trocknet und der Kleistergeruch verfliegt, würde man am liebsten nach dem Tapezieren einmal ordentlich durchlüften. Der Luftaustausch sorgt jedoch dafür, dass die Tapete zu schnell trocknet und Blasen entstehen oder die Nähte aufreißen.

Tapeten benötigen Zeit zum Trocknen. Deshalb auch schon beim Tapezieren die Fenster geschlossen lassen, und die Raumtemperatur nicht unter 20 Grad Celsius fallen lassen. Ist die Luftfeuchtigkeit im Raum zu hoch, einfach die Zimmertür zum angrenzenden Raum öffnen. So kann sich die feuchte Luft gleichmäßig verteilen

 

Tipp: 

Tapeten stets über Hausmüll in der Tonne für Restmüll entsorgen. Ob die Tapete unbenutzt, abgerissen oder mit Tapetenlöser behandelt ist, spielt keine Rolle.

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