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Tipps und Tricks gegen die Kälte

Wie unsere Großeltern durch die Kälte kamen

Sie ist wieder da und so heiß begehrt, wie seit Jahren nicht mehr: die unscheinbare Wärmflasche ist zu einem der begehrtesten Wärmequellen dieses Winters aufgestiegen. Ursprünglich aus Gummi hergestellt, liegen derzeit Produkte aus PVC ganz vorne in der Käufergunst. Wie in Großmutters Zeiten verwendet, spenden sie wohlige Wärme im Bett, können als Fußkisten, Bauchauflage oder Nackenpolster den Körper warm halten.

Heißer Kochtopf für das Bett
Die Wärmflasche, deren einstmals aus Kupfer gefertigtes Behältnis ab 1809 nicht mehr aus den oft zugigen Haushalten der Altvorderen wegzudenken war, ist nicht der einzige Trick, den wir uns aus früheren Zeiten heute wieder aktiveren können. Erinnern Sie sich noch? In vielen Haushalten wurde die Wärme als so kostbar angesehen, dass der noch heiße Kochtopf mit schon vorgefertigtem Essen in ein Bade- oder Geschirrtuch unter die speicherstarke Daunendecke wanderte, wärmte und fertig garte. Omas schwören auf diesen Trick!

Wärme aus dem Ofen
Günstiger geht es kaum: Nach dem Braten, Garen, Backen einfach die Ofentür offensten lassen. Die Wärme strömt dann in die Küche und die anschließenden Räume.

Warme Mütze gegen kalte Füße
Die Großeltern kannten sich in den einfachsten anatomischen Gesetzen aus: Füße kalt? Mütze auf! Grund war die Erkenntnis, dass der Kopf wie ein Schornstein wirkt, über den Körperwärme entweicht. Ein kalter Körper kann Wärme schlechter transportieren, Arme, Beine und Füße müssen als erstes leiden. Übrigens: Die menschliche Wärmepumpe der Venen muss manchmal nur ein wenig aktiviert werden. Wippen auf den Zehen und Abrollen über die Fußsohlen hilft drinnen und draußen.

Zwiebeltechnik vertreibt Kälte
Der Körper kann aber durch viele weitere kleine Maßnahmen als Wärmeproduzent unterstützt werden. Schon unsere Großeltern wussten: Kleidung so nahe wie möglich am Körper halten; mehrere Schichten übereinander anziehen. Das verhindert die Durchdringung von Kälte nach innen und bildet ein Wärmepolster. Drei bis vier Schichten sind optimal – am besten ist Wolle oder Naturfaser! Aber Achtung: Unbedingt Schweißbildung vermeiden. Körperwärme wird im Schweiß gebunden und strömt bei Verdunstung vom Körper weg. Auch Schmuck, wie Uhren und Hals- oder Armbänder sind nicht optimal. Sie gelten als ungünstige Wärmebrücken, welche die Körperwärme abstrahlen.

Füße heiß wie Chilli
Für viele Menschen wird dieser Trick eher abschreckend wirken: Chilli in den Socken erzeugt ein Wärmegefühl. Einlegesohlen mit Zimt (erhältlich im Bioladen) tun es aber auch. Der belebende Effekt ist als Wärme zu spüren. Zuhause genügen Wollsocken und Hausschuhe mit festen Sohlen.

Stress kühlt ab
Der Begriff der behaglichen Wärme hatte schon für unsere Großeltern eine Bedeutung. Er beinhaltete die Erkenntnis, dass Wohlgefühl gegen Stress wirkt und Stress ein unangenehmer Kälteerzeuger ist. Durch die Anspannung von Muskeln wird Wärme verbraucht, man fröstelt schneller, das Wärmebedürfnis steigt. In heutigen Tagen könnten Meditationsübungen dem Stress entgegenwirken, eine harmonische Atmosphäre zuhause leisten ebensolches – der Körper bleibt warm.

Stulpen gegen frostige Stimmung im Büro
Kalte Schreibtischplatten können die Büroarbeit ganz schön frostig machen. Haben Sie die Bilder der alten schwarz-weiß Filme noch vor sich? Die Lösungen sind dort zu besichtigen: Einfache Stulpen für die Unterarme oder eine Filzplatte helfen! Gegen die Zugluft unter dem Schreibtisch kann meist schon ein Kissen wirksam sein. Aber Achtung: Damit die Füße auch wirklich warm werden, die Straßenschuhe gegen warme Woll- oder Skisocken tauschen.

Zugluft aussperren
Kalte Zugluft kann die Raumtemperatur unangenehm senken. Was sich schon vor hundert Jahren bewährte, wirkt auch heutzutage. Eingerollte Decken vor zugige Fester oder vor Türspalte auf den Boden legen, durch die sonst Winterluft strömt. Haustüren mit Glas können durch schwere Vorhänge gut isoliert werden. In Altbauten sind antike Schlüssellöcher häufig zugig – einfach abkleben. Fenster sind natürlich auch Kältebrücken. Daher empfiehlt es sich, Rollladen oder Gardinen als Abschirmung zu aktivieren. Denn: Was im Sommer gegen Hitze schützt, hilft meist auch im Winter als Kältesperre.

Warme Taschen, heiße Hände
Handwärmer und spezielle Wärmflaschen, die man sich um die Hüften schnallen kann, gibt es bereits im Internet zu kaufen. Wenn man weiß, dass man etwas länger in der Kälte unterwegs ist, kann man sich kleine Wärmehelfer in alle Taschen stecken.

Wärmekiller Alkohol
Natürlich irrten die Vorfahren auch schon mal. Die vermeintliche Wirkung von Alkohol gegen Kälte legt darüber in vielen Filmen Zeugnis ab. Denn: Alkohol macht nicht warm: Die Blutgefäße weiten sich, das führt kurzfristig zu einem Wärmegefühl. Dann wird es aber erst richtig unangenehm, denn der Körper kühlt stärker aus als ohne das Schnäpschen…

Gezielt heizen
Früher war der Ofen Standard, Zentralheizungen waren der Oberschicht vorbehalten. Deshalb versammelte sich die ganze Familie vor dem oft einzigen geheizten Ofen in Küche oder Wohnzimmer. Dort spielte das Leben. Ein Beispiel, das auch noch heute wirkt. In unsere Zeit übertragen kann das heißen, dass Kinderzimmer, Wohnzimmer und Küche bei Benutzung geheizt sind. Türen sollten zum Erhalt der Wärme dabei möglichst geschlossen bleiben. Die ideale Raumtemperatur liegt bei 18 bis 21 °C. Räume, die nicht stark genutzt werden, können auf 16 °C geheizt werden. Tipp: Wer in Häusern mit offen gestalteten Räumen wohnt, kann einzelne Bereiche durch schwere Vorhänge oder Decken abteilen – bis der Frühling wiederkommt!

Der schöne Schein von Kerzen
Rund 750.000 Tonnen Kerzen verbrauchen die Menschen in der EU jährlich. Spitzenreiter sind die Dänen mit einem jährlichen Pro-Kopf Verbrauch von 4.3 Kilogramm, wir Deutschen liegen mit 2.4 Kilogramm pro Person und Jahr im Mittelfeld. 75 Prozent aller verkauften Kerzen bestehen aus dem Erdölprodukt Paraffin. Bei Stearin-Kerzen wird vor allem Palmöl genutzt, dafür muss der Tropenwald sterben.
Kerzen sollten deshalb nicht gedankenlos eingesetzt werden. Dennoch können sie mit ihrem Schein in der dunklen Jahreszeit eine wohltuende Atmosphäre erzeugen und auch Wärme abgeben. Aber Achtung: Kerzen verbrauchen auch Sauerstoff. Deshalb ab und zu lüften!

Warmes Bett bietet gesunden Schlaf
Kühle Schlafzimmer fördern gesunden Schlaf. Damit das Bett keine Frost-Falle wird, hat man zu Omas Zeiten einen beliebten Trick angewendet: Mit Wärmflasche die Bettdecke anwärmen, beim Zubettgehen die Wärmflasche als Fußwärmer nutzen – gute Nacht!

Bewegung kurbelt Kreislauf an
Machen Sie Ihr Haus oder die Wohnung zu einem kleinen persönlichen Parcours: Treppensteigen, gründlich aufräumen, Schränke endlich auf- oder abbauen, Wände streichen und vieles mehr. So bleiben Sie aktiv und vertreiben die Kälte. Auch die Sport- und Gymnastikstunde kann den Kreislauf ankurbeln und für ein wohliges Gefühl gleich zum Beginn des Tages sorgen.
Eine schöne Winteratmosphäre mit Kerzenschein, einem guten Buch und einer molligen Wolldecke tun natürlich ihr übriges. Hauptsache, Sie bleiben warm – und gesund!

Vorsicht vor diesen Wärmequellen
Nicht jede Wärmequelle eignet sich zum Kampf gegen die Kälte, manche sind sogar in der Anwendung lebensgefährlich!

jegliche Art von offenem Feuer, wie Feuerschalen – außer abgenommene Kaminstellen etc. – gehören nicht in Haus und Wohnung
Mobile Petroleumheizung nur mit Löschfunktion erstehen. Kann auch mit Kochfunktion erworben werden.
Achtung: Petroleum ist leicht entzündlich

Der Siegeszug der Wärmflasche
Anfang des 16. Jahrhunderts tauchten die ersten Wärmflaschen aus Zinn auf und lösten nach und nach den nicht ungefährlichen heißen Stein als Heizquelle ab. Anfang 1800 wurden die Wärmflaschen schließlich aus dem gut leitenden Kupfer gefertigt. Noch heute sind derartige Exemplare zu bestaunen aber nur noch selten in Gebrauch. Befüllt wurden die Behältnisse mit heißem Wasser oder heißem Sand. Die gut formbaren Kupferbehälter wurden auch in der Frühphase des Personeneisenbahnverkehrs eingesetzt. An den Bahnhöfen gab es im Winter sogenannte Wärmeflaschentauscher, also Bahnmitarbeiter, die die erkalteten Wärmflaschen gegen heiße Exemplare für die Abteile austauschten. Die parallel entwickelten Wärmpfannen aus Messing waren bis ins 19. Jahrhundert in Gebrauch. Sie wurden vor dem Schlafen unter die Decken geschoben und mit glimmenden Kohlen befüllt.
Während es in früheren Zeiten immer wieder einmal durch austretendes Wasser zu Verbrennungen kam, können derartige Unfälle heute durch das außerordentlich haltbare Material nahezu ausgeschlossen werden. Dennoch sollte man für alle Fälle stets einen saugfähigen Überzug verwenden.

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