„Japandi“ verbindet zwei beliebte Einrichtungsstile miteinander und sorgt damit für eine erholsame Atmosphäre. So bringen Sie den Look in euer Zuhause. Mit „Japandi“ hält aktuell ein Einrichtungsstil Einzug in deutsche Wohnungen und Häuser, der kaum besser in die heutige Zeit passen könnte. Sie werden nun sicher schnell darauf kommen, dass dieser Trend seinen Ursprung im fernen Osten hat, und so ganz liegen Sie damit nicht falsch. Allerdings ist Japandi mehr als das. Der Begriff selbst ist ein Schachtelwort, das zwei Einflüsse in sich vereint: Zum einen die japanische Wohnästhetik und zum anderen den Skandi-Chic, einen klassischen skandinavischen Designstil. Mit Hygge hat Letzterer nur am Rande etwas zu tun. Statt einer verspielten Gemütlichkeit finden Sie im Skandi-Chic Ihre Ruhe in der Schlichtheit und der Funktionalität der Einrichtung.
Was macht Japandi im Kern aus?
Wer sein Zuhause im Japandi-Stil einrichtet, holt sich eine gewisse Seelenruhe in die eigenen vier Wände. Zu Hause sind Sie ganz bei sich und in der Ruhe liegt die Kraft. Was zunächst nach Plattitüden klingt, stellt tatsächlich das gedankliche Grundgerüst des Japandi-Stils dar. Wie kommt man nun darauf, die aus Skandinavien und Japan stammenden Einrichtungsstile miteinander zu kombinieren? So sehr sie sich teilweise in ihren Ausprägungen unterscheiden, setzen beide Schulen die Einfachheit der Einrichtung in den Mittelpunkt. Das Zuhause soll nicht überfrachtet sein, sondern sich auf das Wesentliche konzentrieren. Möbel und Einrichtungsgegenstände erfüllen klare Funktionen, es soll aber auch keineswegs eine kalte Leere entstehen. Ganz im Gegenteil: Dank geradliniger Formen und natürlicher Materialien kehrt eine erholsame Ruhe ein.
Die Philosophie beider Stile weist also einerseits viele Gemeinsamkeiten auf, andererseits ergänzen sie sich ästhetisch stellenweise hervorragend. Japanische Eleganz gepaart mit skandinavischer Rustikalität – das ist eine Traum-Kombi!
Wie setze ich Japandi zu Hause um?
Wenn Sie mit diesen Grundprinzipien von Japandi etwas anfangen können, interessiert Sie sicher, wie Sie Ihr Zuhause konkret danach gestalten könnt. Das ist gar nicht so schwer, Sie sollten nur folgende fünf Punkte beachten:
Zurückhaltende Einrichtung
Weniger ist mehr, das sollten Sie bei der Inneneinrichtung im Japandi-Stil immer im Hinterkopf haben. Haben Sie Mut zur Lücke und lassen die weißen Wandflächen fließen. Wesentlich für Japandi ist ein reduziertes Konsumverhalten, auch aus Gründen der Nachhaltigkeit, das sich in einer simplen minimalistischen Einrichtung widerspiegelt.
Die Leere soll aber auf keinen Fall kalt und beklemmend wirken. Das lässt sich durch geschickte, gezielte Dekoration vermeiden. Beschränken Sie sich dabei auf wenige, aber bedeutende Deko-Elemente, die lediglich Akzente setzen, um die schlichte Eleganz nicht zu beschneiden. Eine große Pflanze in einem hübsch verzierten Kübel kann Eindruck machen und organische Übergänge schaffen. Einer kahlen Wand verleihen Sie etwas warme Struktur, indem Sie beispielsweise eine Leinwand davor hängen. Und nicht zu unterschätzen: Das richtige Licht.
Schlichte Formen
Während in der skandinavischen Designtradition einfache, geometrische Formen eine große Rolle spielen, findet sich in der japanischen Einrichtung und Kunst eine eher geschwungene und runde Formgebung wieder, die die Schönheit im Unperfekten und den Fluss der Zeit zum Gegenstand macht. Die simplen Motive beider Welten können bestens nebeneinander existieren.
Neben der offensichtlichen Wandkunst und den Möbeln sind es auch handgetöpferte Schalen und andere Objekte der Handwerkskunst, die diese Ästhetik in euer Zuhause bringen. Sie sind es auch, die euren Wohnräumen Persönlichkeit und Wärme verleihen.
Funktionale, leichte Möbel
Die schlichten Formen haben auch einen ganz praktischen Grund: Die Möbel sollen funktional und alltagstauglich sein. Ihr Zweck soll sich auf den ersten Blick erschließen. Der skandinavische Einfluss erlaubt sogar multifunktionale Möbel, wodurch sich die minimalistische Einrichtung etwas einfacher umsetzen lässt.
Zur reduzierten Ästhetik passt auch, dass die Möbel eher schlicht, filigran und unangestrengt als massiv und wuchtig ausfallen. Dennoch sind sie idealerweise langlebig, auch persönliche Erbstücke sind gern gesehen.
Nicht zu vergessen ist auch: In der traditionellen japanischen Kultur finden viele Tätigkeiten nah am oder direkt auf dem Boden statt. Zum Essen setzt man sich zum Beispiel im Schneidersitz auf den Boden. Vor allem Sitzmöbel und Tische sind deswegen nicht nur einfach und leicht, sondern auch entsprechend niedrig gebaut.
Geerdete Farben und starke Kontraste
Die schlichte Formgebung sowohl des japanischen als auch des skandinavischen Designs ermöglichen es, die beiden Stile mühelos miteinander zu kombinieren. Auch die Farbwelt ist eher zurückhaltend und orientiert sich an naturnahen, gedeckten Tönen als an knalligen, bunten Farben.
Auch wenn diese Farben Ruhe erzeugen sollen, dürfen sie im Japandi-Stil dennoch etwas kräftiger ausfallen und starke Kontraste erzeugen. Erlaubt sind Farbtöne zwischen Grün und Braun, auch Beige und Aubergine trefft ihr hier an. Schwarze Elemente auf weißem Hintergrund sorgen für eine beruhigende Tiefe. Ausgefallene Muster in Form von zum Beispiel Arabesken werdet ihr dafür nicht finden.
Natürliche Materialien
Wie lassen sich natürliche Farben am einfachsten einsetzen? Selbstverständlich indem Sie zu natürlichen Materialien greifen. Diese sind ein großer gemeinsamer Nenner der japanischen und skandinavischen Einrichtungskultur. Holz wird hier wie da gerne eingesetzt, mit einem Unterschied: Die hyggelige Hütte ist eher in hellem Holz gehalten, das japanische Zuhause wird von dunklem Holzoder auch Bambus dominiert.
Bei Japandi können Sie die unterschiedlichen Hölzer mutig miteinander kombinieren. Ergänzt wird die Naturverbundenheit durch Papierelemente in Form von Origami-Figuren oder Papier-Paravents und durch glatt geschliffene Steine unterschiedlicher Größe. Diese strahlen gleichermaßen Gelassenheit und Stärke aus.
Zur Einrichtung im Japandi-Stil gehören auch unterschiedliche Textilien. Mit ihrer Struktur machen die Wärme sichtbar, die die reduzierte Einrichtung sonst unter Umständen vermissen lässt.